Aktivist*innen der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen besuchten die Jahresveranstaltung der Eberhard-Schultz-Stiftung anlässlich der Verleihung des „Sozialen Menschenrechtspreises auf Wohnen verwirklichen“ am 17.10.2019 im Rathaus Charlottenburg in Berlin - Charlottenburg
Die Eberhard-Schultz-Stiftung, deren Kuratorin Prof. Dr. Rita Süssmuth leider verhindert war, hatte im Festsaal des Charlottenburger Rathaus zur Verleihung des „Sozialen Menschenrecht auf Wohnen verwirklichen“ des mit 5.000 Euro dotierten Menschenrechtspreis eingeladen. Mit diesem Preis will die im Jahr 2011 gegründete Stiftung helfen, die bereits von der UNO festgeschriebenen sozialen Rechte bei uns und weltweit durchzusetzen - wie die auf soziale Sicherheit und Wohnung, Arbeit, Gleichberechtigung, Bildung und Freiheit des Kulturlebens.
Im gut gefüllten Festsaal eröffnete das Vorstandsmitglied Eberhard Schutz die Veranstaltung. Nach seinen einleitenden Worten ergriff der Schirmherr, der Bezirksbürgermeister von Charlottenburg, Reinhard Naumann das Wort. Er bekundete und unterstrich die Wichtigkeit bezahlbaren Wohnraumes.
Nach musikalischer Untermalung durch das „Trio Radio Django“ aus Berlin (Swing) führte Vera Vordenbäumen durch das Programm. Sie leitete zu einem weiteren Grußwort der UNO Sonderberichterstatterin Leilani Farha per Video über. Frau Fahra forderte einen Paradigmenwechsel. Sie betont in ihren Ausführungen das weltweit die Voraussetzung für alle Menschen bezahlbarer Wohnraum zu schaffen ist. Sie wünschte der Veranstaltung einen guten Verlauf.
Nach dem nächsten Musiktitel der an den legendären Swinger Django Reinhardt erinnerte referierte der Stadtsoziologe Dr. Andrej Holm von der Humboldt Universität über das Thema „Soziales Menschenrecht auf Wohnen“ .In seinen spannenden Ausführungen lag die Betonung im vergangenen Jahrhundert mit der Errichtung von Genossenschaften im Bauwesen. Bauunternehmungen die in die Genossenschaft eingebunden waren erstellten Wohnraum zu günstigen Bedingungen. Mittlerweile beherrschen Bauspekulanten den Wohnungsmarkt. Wohnraum ist selbst für mittlere Einkommen nahezu unerschwinglich.
Nach einem weiteren Musikstück leitet die Moderatorin zur Preisverleihung über. In ihrer Laudatio zählte Eveline Lämmer vom Landessenior*Innen Beirat die Aktivitäten des Preisträgers Robert Trettin (Mitglied des Armutsnetzwerkes) auf. Er ist stellvertretender Sprecher der Nationalen Armutskonferenz hat Hartz IV-Bezieher beraten. Auch hat den Verein Concept Social gegründet. Robert Trettin hat sich immer für die Belange der sozial benachteiligten Menschen eingesetzt. Er bedankte sich für diese Auszeichnung und betonte in seiner Dankesrede das dieser Preis für ihn Motivation ist um sich weiterhin für die Belange sozial benachteiligter Menschen ist.
Nihat Sorgec vom Bildungswerk Kreuzberg übernahm die Laudatio für einen weiteren Preisträger den“ Bizim Kiez“. Unter dem Slogan „Wir sind Kiez“ haben sich die Aktiven vernetzt, um füreinander einzustehen. “ Der Spekulation den Boden abgraben “ das ist ihr Motiv eine nicht gewinnorientierte Stiftung zu gründen. Der Bizim Kiez entstand 2015 von solidarischen Nachbarn aus Protest gegen die Kündigung des familiengeführten Obst-und Gemüseladens “Biim Bakkal“. Im Kreuzberger Wrangel-Kiez. Seither setzen sie sich als Nachbarschaftsinitiative gegen Verdrängung und für die Erhaltung lebendiger Kieze ein. Ihr Sprecher bedankte sich im Namen seiner Mitstreiter*innen ebenfalls für den Preis.
Das Radio Django Trio beschloss mit einem weiteren jazzigen Titel allerdings nicht ohne Zugabe den offiziellen Teil. Die Veranstalter luden die Gäste zu einem Fingerfood ein, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Bei kleinen Leckereien fand ein reger Austausch im Foyer des Festsaales statt.
Teilnehmende der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen: Michael, Stefan, Jürgen, Diethild, Roderich und Werner. Vom befreundeten Verein „Unterdruck – Kultur von der Straße“ nahm unter anderen Jan Markowski teil. Am Eingang des Rathauses fand vor der 18:00 h eine Aktion zum Thema „Wohnen“ statt. (siehe Fotos)
Bericht & Fotos: Werner (Berlin)