Recht auf Stadt Forum 17.-19.05.2019, Hamburg
Wir berichten hier zunächst über unseren Workshop am 18.05.2019 zwischen 10:00 und 12:00 Uhr, und weiter unten über weitere Vernetzungen.
Workshop: Recht auf Stadt aus der Sicht von wohnungslosen Menschen - Gemeinsames Ergebnisprotokoll
1 Inhalt
In dem Workshop treffen sich wohnungslose Menschen - Einzelpersonen und Selbsthilfeinitiativen und ihre Unterstützer -, um gemeinsam Erfahrungen auszutauschen, sich zu vernetzen, wichtige und dringende Anliegen zu formulieren und gemeinsame Aktionen zu verabreden.
Moderation: Stefan (Berlin) und Olaf (Hamburg)
2 Teilnehmende
Volker (Hamburg), Olaf (Hamburg), Uwe + Arco (Lüneburg), Christine (Frankfurt), Roberto (Darmstadt) Maya (Köln), Stefan (Berlin), Katarina (Hamburg), Nicole (Berlin), Steffen (Berlin), Jürgen (Potsdam), Karsten (Mainz), Marcus (Frankfurt) sowie etwas später Nadine (Hamburg),
3 Vorstellungsrunde & Anliegen
Die Teilnehmenden stellten sich und ihre zentralen Themen vor. Das waren erstens die gesellschaftliche Situation, die zu Armut und Wohnungslosigkeit führt und zahlreiche Schwierigkeiten verursacht. Die Stichworte hierzu sind:
- Armut/ Reichtum/ ungerechte Chancenverteilung (Literatur dazu von Markus hier klicken)
- Rechtsbruch durch Ämter, Behören und Richter
- Macht und Machtmißbrauch
- ein Unrechtsstaat, der sich nich an eigene Regeln hält
- Deutungshoheit über andere
- Mietenwahnsinn
Ein Stichwort betraf ein konkretes Thema:
- Liittle Home „Machenschaften“
Eine ganze Reihe von Stichworten drehten sich um Handlungsperspektiven
- Alternative Lebensformen
- Vernetzung
- Intervention für konkrete Ziele
- Aktiv werden
- andere Aktivieren
- Hürden abbauen
- Hilfe zur Selbsthilfe
- Solidarität und Unterstützung von Wohnungloseninitiativen
Wir beschlossen, die Themen a) Little Homes und B) Aktiv werden genauer zu betrachten, weil wir uns von der Analyse gesellschaftlicher Verhältnisse nichts neues erhofften.
4. Little Homes
Erfahrungen mit Little Homes haben Roberto (Darmstadt), lebt in einer Hütte, die er zum Geburtstag geschenkt bekomen hat, Nicole (Berlin) im Zusammenhang mit dem Projekt Wohnungslosenparlament, sowie Uwe (Lüneburg), der auf dem Straßenkinderkongress 2018 in Berlin eines mit gebaut hat, dass am 30.04.2018 auf dem Mariannenplatz durch das Bezirksamt Kreuzberg zerstört worden ist.
Problematisch an den Little Homes sind mehrere Dinge
- Grundgedanke falsch – Menschen wollen eine Wohnung
- Little Homes sind keine Alternative zu einer Wohnung
- ein Mindestmaß an Wohnungsgröße ist gar nicht gegeben
- nicht sicher vor Einbruch und Überfällen
- Probleme mit dem Standort und der Genehmigung und der Duldung
- Probleme mit den Kosten (Genehmigung oder Transport)
- andererseits: wohnungslose Menschen können mal durchschlafen
- Risiko von Anschlägen (z.B. Brandanschläge)
- Gesundheitsverträglichkeit von behandelten Euro-Paletten und anderen Materialien
- Problem nicht vorhandenes WC
- vorgetragen wurde auch Kritik an Sven Lüdecke, dem Gründer des Vereins Little Home Köln e.V., sein Auftreten,seine Persönlichkeit und sein Umgang einzelnen vorgetragenen Fällen
Eine Dokumentation über das Projekt ist zu finden in dem Video Leben auf 3,2m² - Mini-Häuser für Obdachlose | WDR Doku
https://www.youtube.com/watch?v=Sfu4B_LmmzM
5 Aktiv werden
Die Notwendigkeit der Existenzsicherung nimmt bei wohnungslosen Menschen einen sehr sehr großen Teil des Alltags ein. Dennoch sind Kapazitäten da, um sich für andere zu engagieren, zum Beispiel die Trommelgruppe, die Volker (Hamburg) ins Leben gerufen hat und die Projekte, die vertreten sind.
Wohnunglose Menschen haben
- Bildung
- Bedürfnisse
- einige leiden an Traumata, die nicht bearbeitet wurden
- einige leiden an Süchten
- fast alle leiden an Abwertung und schlechtem Image
- Engagement trifft auf Hürden und sucht nach Akzeptanz
Wenn wohnungslose Menschen sich zusammen tun,
- entstehen Freiräume
- sollte dafür Werbung gemacht werden
- ist es wichtig, öffentlich zu agieren
- erfordert das Engagement recht viel Zeit
- straht die Wirkung auf andere aus
- kann Vertrauen entstehen. Vertrauen ist sehr wichtig.
Engagement
- kann Sinn stiften
- kann Erfolge bringen
- kann Vorteile bringen
- benötigt Hilfestellung
6 vertretene Netzwerke [Webseiten ergänzen]
- Bündnis gegen Verdrängung und Mietenwahn [250 Initiativen]
- Selbstvertretung wohnungsloser Menschen [40 – 100 Menschen]
- Verein Hartz IV – Betroffene Potsdam [4 Menschen]
- Wohnungslosenparlament Berlin [8 Menschen]
- Bündnis Stadtherz Hamburg [8 Initiativen]
7 Gruppenfoto
wurde gemacht und wird veröffentlicht
Protokoll Stefan (Berlin), Maja (Köln),
Literaturempfehlungen vom Markus (Frankfurt)
- Seidenspinner, Utta: Wohnwahnsinn: Warum Mieten immer teurer und Eigentum unbezahlbar wird. 2018
- Rügemer: Werner: ArbeitsUnrecht. Anklage und Alternativen. Westfälisches Dampfboot, Münster 2009, ISBN 978-3-89691-780-5.
- Bloh, Dominik: Unter Palmen aus Stahl. Die Geschichte eines Straßenjungen ISBN: 9783945877210
- Brox, Richard: Kein Dach über dem Leben: Biographie eines Obdachlosen. Rowohlt Verlag 2017. ISBN 978-3-499-63294-5
- Häring, Norbert 2016, 2018
Weiteres wichtiges .... [HIER MUSS NOCH ERGÄNZT WERDEN .....]