Wir
Wir sind die Plattform der Selbstvertretung wohnungsloser und ehemals wohnungsloser Menschen, die sich auf den Weg gemacht haben. Wir engagieren uns für eine bessere Welt, die Überwindung von Armut, Ausgrenzung, Missbrauch, Entrechtung und Wohnungslosigkeit sowie für die Verbesserung konkreter Lebenssituationen:
Alles verändert sich, wenn wir es verändern!
Wir sind unterschiedlich und vielfältig. Wir sind Gruppen, Vereine, Einzelpersonen, Projekte, Initiativen, Unterstützende und Gleichgesinnte. Wir vernetzen uns und arbeiten auf Basis selbstbestimmter Regeln zusammen.
Wir, das sind:
(... und Andere – diese Liste wird laufend erweitert)
- Armutsnetzwerk e.V. (Berlin)
- Burkhard (Hannover)
- Corinna (Pforzheim)
- Dirk (Freistatt)
- Frauengruppe
- Freistätter Online Zeitung (Freistatt)
- HOPE Homeless People in Europe
- Initiative Bauen Wohnen Arbeiten (Köln)
- Jürgen (Armutsnetzwerk)
- Matthias (Konstanz)
- Marcus (Hannover)
- Michael (Darmstadt)
- Norbert (Edewecht)
- Punkwerkskammer (Leipzig)
- Richard (Mannheim)
- Roberto (Darmstadt)
Verstorbene Mitwirkende:
- Details
Hallo, ich bin Michael Dahmen, 59 Jahre alt, wohne in 64347 Griesheim/Hessen geboren: 13.04.1962 in Worms/ Rheinland-Pfalz. Ich habe noch eine Schwester
wohnhaft in Worms, geb.29.08.1963. Meine Eltern sind seit 2008 und 2014 tot. Mein Neffe 26 Jahre, chronisch Nierenkrank, dreimal Dyalyse wöchentlich.
Von 1980-2006 war ich festangestellt bei der Deutschen Bundesbahn/Deutschen Bahn AG. Von meiner Geburt bis 1991 lebte ich im rheinhessischen Pfeddersheim bei meinen Eltern, besuchte dort die Schule von1969-1978. 1991 zog ich nach Wormsin eine 70qm 2ZKB, wo ich bis 2007 wohnte. 2006 wurde ich nach 26 Jahren, mittlerweile durch Betriebsübergang bei einer Tochtergesellschaft der Bahn raus gemobbt.1993 lernte ich eine Frau kennen, die ich 1997 heiratete. 2001 die Trennung und 2003 die Scheidung. 2007 verlor ich durch Insolvenz und dadurch Mietschulden meine Wormser Wohnung durch Zwangsräumung.
Wegen Suizidsabsichten kam ich für sechs Wochen in die Psychiatrie.Dort wurde sowohl meine damalige Sozialarbeiterin und ich durch eine mir bekannte Frau arglistig getäuscht. Sie versprach mir ein Zimmer, schmiss mich jedoch nach drei Tagen raus. Ohne Geld kam ich vom südhessischen Griesheim ins Männerwohnheim der Diakonie nach Darmstadt, für sechs Monate.2008 fand ich ein kleines Zimmer in Griesheim, jedoch keine Heizung, nass, schimmlig und der Vermieter wurde sogar handgreiflich und übelst beleidigend. Ich musste ihn anzeigen. Natürlich flog ich hochkant raus, da ich so etwas aber befürchtet hatte, hatte ich bereits vorgesorgt und einen neuen Mietvertrag der Stadt Griesheim in der Tasche. Hier lebe ich nun seit 2008 in einer 23qm Singlewohnung mit Duschbad. Als gläubiger Christ bin ich Mitglied der Freien-evangelischen Gemeinde Darmstadt (www.mittendrin.net.), welche mir dieses Jahr bei der Renovierung halfen, neue Möbel und eine kleine Küche besorgten.
Ich fühle mich wohl.
Als ehemaliger wohnungsloser liegen mir die Obdachlosen in Darmstadt und Umgebung am Herzen. Ich engagiere mich daher in einer Facebook-Gruppe: (Obdachlosen helfen, Darmstadt), wo wir Essen, Kleidung sonntags verteilen, arbeite ehrenamtlich bei der Bahnhofsmission Darmstadt und bin, ebenfalls ehrenamtlich, in der Flüchtlingshilfe Griesheim. Seit 2014 bin ich, mit Unterbrechungen, im ALG 2-Leistungsbezug.
Mein neuestes Projekt ist der von mir gegründete "Obdachlosenexpress Darmstadt und Umgebung" zur Zeit nur ich,wo ich Verteilaktionen an Obdachlose in Darmstadt unternehme. Sehr zur Freude,ich habe es der FeG-Gemeinde mitgeteilt, hatte ich bei meiner zweiten Verteilaktion Unterstützung. Die erste am 17.6 und die zweite am 29.07.21, Mineralwasser, belegte Brötchen und christliche Schriften.
Den"Obdachlosenexpress" findet man unter www.weristdeinfreund.de und dort auf Gruppen.
Gruß, Michael
Kontakt: email nachfragen
- Details
Wer sich mit Obdachlosigkeit und Wohnungslosigkeit in Deutschland beschäftigt, kommt an Richard Brox nicht vorbei. Helmut Richard Brox, 1964 in Mannheim geboren, ist ein Autor und Blogger, der mehr als 30 Jahre lang wohnungslos war und sich für wohnungslose Menschen einsetzt. Bekannt wurde er vor allem durch den Bestseller Kein Dach über dem Leben – Biografie eines Obdachlosen, aber auch durch zahlreiche Zeitungsberichte und Radio sowie Fehnsehsendungen. Mehr über Richard ist seinem Wikipedia-Artikel zu entnehmen. Nun ist der dem Verein Selbstvertretung wohnungsloser Menschen beigetreten. Er selbst schreibt dazu auf seiner Homepage:
Samstag, 14. November 2020
Kooperation mit Selbstvertretung wohnungsloser Menschen in Freistatt.
Kooperation und Mitgliedschaft!
Nun bin ich offiziell als Autor und Blogger der in "Freistatt" ansässigen "Selbstvertretung Wohnungsloser Menschen" beigetreten.
Im unten stehenden Link finden Sie alle Infos von der Initiative selbst.
Ich danke insbesondere Dr. Stefan Schneider und Frank Kruse für das Interesse an meiner Person.
In diesem Zusammenhang fordere ich zudem den folgenden festverbindlichen Zusatz in alle Landesverfassungen der 16 Deutschen Bundesländer:
Das Recht auf Arbeit und Wohnraum ist für alle Bürgerinnen und Bürgern zu gewährleisten.
In diesem gut gemeinten Sinn und Vorhaben verbleibe ich mit meinen besten Wünschen.
Mit freundlichen Grüßen
Richard Brox
Email: kurpfaelzerwandersmann at web.de
Webseite: sohnmannheims.blogspot.com
Wohnungslosentreffen Freistatt
- Details
Im Jahr 2016 war Matthias kurz mit seinem Hund Perro auf dem Wohnungslosentreffen in Freistatt. Danach schickte er uns sporadisch die eine oder andere Botschaft. Er sei auf dem Weg nach Rom, sagte er.
Am 17.11.2017 schrieb er uns:
Glück gehabt ein Bild von uns auf der Reise von Konstanz nach Bremen. Das untere Bild zeigt uns in Garrel wo der Anhänger gebaut wurde. Die Firma Roland unterstützt uns mit Ersatzteile für die Reise nach Rom. Einzige Voraussetzung ist gelegentlich ein Bild wo der Anhänger gerade ist. Wir sind in schengen und fahren heute nach Metz. Alle bitte ganz lieb grüßen
Matthias und Perro
Anfang September 2020 lasen wir im Südkurier die Nachricht, dass er von seinem Stammquartier unter dem Vordach der HTWG in Konstanz vertrieben worden war.
Konstanz: Viele Jahre lang hat der Obdachlose Matthias Wagner an der HTWG unter einem Vordach übernachtet. Nun darf er das nicht mehr
Das letzte, was wir von ihm im Oktober 2020 hörten, war, dass er einen Nervenzusammenbruch erlitten hatte, sich in einem Krankenhaus befand und sich um ein Quartier in einer stationären Obdachloseneinrichtung bemühte.
Der Kontakt zu Matthias ist bambamwagnerperro at gmail.com email neu:
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Berlin, 13.10.2020,
Stefan
- Details
Jürgen ist ein langjährig wohnungsloser Aktivist.
Unter anderem hat er die Internet-informationsplattform Berber-Info für Wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen auf den Weg gebracht und das Armutsnetzwerk mit gegründet und auch das europäische Netzwerk Hope (HomelessInEurope)
Bei dem Projekt Wohnungslosentreffen war er seit Anfang 2015 den Planungen mit dabei und gehört mit Frank, Janine und Stefan zum Orga-Team.
Darüber hinaus ist er in verschiedenen Gremien aktiv.
Ein kurzes Portrait, geschrieben von Markus Harmann, ist hier zu finden 2019_Portrait_Juergen_Schneider.pdf
Link zum Magazin (S. 46/47) www.mehr-auszeit.de/sommerzeit-2019/flippingbook/
Kontakt: juergen.schneider at wohnungslosentreffen.de
- Details
Ich komme aus Kleinneuhausen (Thüringen).
Ich habe von der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen durch Mundpropaganda gehört. Erzählt hat mir der Frankfurter Markus davon. Konnte aber an den ersten beiden Treffen aus persönlichen Gründen nicht teilnehmen. Erst zum Herbsttreffen 2019 habe ich am Koordierungstreffen in Freistatt teilgenommen und das hat mich so sehr beeindruckt und ich bin dabei geblieben. Ich bringe mich nach meinem Ermessen ein. Und ich habe mich gefreut, als wir den Verein gegründet haben. Und ich wollte sogar in den Vorstand mich wählen lassen. Außerdem hat der Verein in der Gründungsphase sogar mir mein Herzstück Bella das Leben gerettet, denn ohne Hilfe wäre sie gestorben. Und deswegen bin und bleibe ich dem Verein treu egal was passiert.
Den Frankfurter Markus habe ich in der Teestube Jona in Frankfurt kennengelernt. Ich bin zu Little Home gekommen, weil mich mein vor kurzem verstorbener Freund Vampy empfohlen hat. Die Teestube konkret und die Diakonie Darmstadt/Dieburg haben mich vor den Schritt gewarnt. Denn die halten von dem Verein nichts. Aber ich habe nicht auf meinen Sozialarbeiter gehört und bin auf Sven L. zu gegangen. Zwei Tage nach dem Erhalt der Hütte habe ich die ersten Probleme mit dem Verein gehabt. Denn da war der erste Einbruch und der Verein hat mich zwei Nächte bei auf gebrochener Tür schlafen lassen, bevor Sven Lüdecke sie an meinem Geburtstag repariert hat. Und ich habe ihn, weil er mich warten lassen hat, dies alleine machen lassen. Und dann hat man mich umgesetzt an den Waldfriedhof Darmstadt. Ich sollte mir innerhalb von drei Tagen einen neuen Standort suchen. Sogar das Darmstädter Sozialamt hat sich bei der Suche nach einem neuen Standort eingeschaltet. Doch sogar die fanden nichts. Ich stand dann ein komplettes halbes Jahr dort, bevor die Hütte abgerissen wurde von dem Verein.
Roberto
Kontakt zu Roberto:
email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
- Details
Ort: Köln-Ossendorf
Initiator/Träger: Initiative Bauen Wohnen Arbeiten e. V.
Zielgruppe/Beteiligte: wohnungslose und langzeitarbeitslose Menschen, mit psychischen und physischen gesundheitlichen Leistungseinschränkungen
Schwerpunkt: Schaffung von Wohnraum und Arbeitsplätzen, Qualifiiierung, Aufarbeitung von Suchterkrankungen und psychischen Leistungseinschränkungen, durch Hilfe zur Selbsthilfe
Laufzeit: seit 1997
Finanzierung: Eigenleistungen der Projektteilnehmer; Wohnungsbaufördermittel des Landes; Bankdarlehen; Mittel der Bundesagentur für Arbeit für Integration und‘Qualifizierung; Mittel des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) für ambulant betreutes Wohnen (BeWo); Einnahmen aus der Wohnbewirtschaftung und Eigenkapitalverzinsung.
Ansprechpartner: Initiative Bauen Wohnen Arbeiten e. V., Naturbaubetrieb,
Dieter Breuer
Peter-Michels-Str. 1-9, 50827 Köln
0221 - 9535301, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Marciniak Architekten GmbH, Bodo Marciniak
Isenburger Kirchweg 48, 51067 Köln
0221 - 69 17 17, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
www.bauenwohnenarbeiten.de
Bauen mit Obdachlosen - Von der Straße zum Wohnprojekt
Grundidee der Initiative Bauen Wohnen Arbeiten (IBWA) war und ist es, die soziale Ausgrenzung von Obdachlosen durch Wohnraumbeschaffung und dauerhafte Beschäftigung zu überwinden. Unter dem Motto: „Wohnungslose bauen für Wohnungslose" werden folgende konkrete Maßnahmen und Angebote umgesetzt:
- Bauen und Erhalten von preiswertem und umweltverträglichem Wohnraum, den es in Städten wie Köln nicht genügend gibt.
- Nachbarschafts-lntegration: Vermietung der entstandenen öffentlich geförderten Wohnungen nicht nur an Wohnungslose, sondern auch an kinderreiche Familien, Alleinerziehende und Geringverdienende, Senioren, Studenten, Menschen mit Leistungseinschränkungen und Tierhalter
- Stufenweises Angebot verschiedener Wohnformen, von auf dem Gelände stehende Bauwagen und einfachen Gartenhäuschen, bis zur festen Wohnung.
- Beschäftigung und Berufsqualifikation von Langzeitarbeitslosen in vereinseigenen Betrieben im Bereich: Bau und Vermietung, Werkstätten, Gastronomie, Service, ambulante Hilfen im Haushalt, Gartenbetrieb, Nutztierhaltung und Vermarktung der -in den Betrieben produzierten Güter
- Förderung der Selbsthilfe durch Beratung und Unterstützung im Rahmen der Wohn- und Lebenshilfe
- Professionelle Hilfeangebote in den Bereichen Gesundheit, Arbeit und Lebensführung
- Kultur und Freizeitangebote, die dem gesamten Quartier offen stehen: wie Klettern, KanuTouren, Kinder- und Jugendangebote u. ä.
Die Geschichte der IBWA beginnt Mitte der 1990er Jahre, als in Köln wie auch in anderen deutschen Großstädten der Aufenthalt wohnungsloser Menschen im Innenstadtbereich nicht mehr toleriert wurde. Auch Bauwagenplätze auf städtischem Gelände mussten geräumt werden. Die soziale Arbeit von Wohnungslosenhilfevereinen wurde dadurch erheblich eingeschränkt. Die Ursachen von Wohnungslosigkeit blieben hingegen unverändert.
Etwa zur gleichen Zeit sollte in Köln-Ossendorf das 1990 geräumte Gelände der ehemaligen belgischen Kaserne Klerken umgenutzt und städtebaulich neu geordnet werden. Daraufhin schlossen sich Vertreter verschiedener lokaler Initiativen und Vereine der Wohnungslosenhilfe sowie engagierte Privatleute wie Architekten, Künstler, Streetworker etc. zur „Initiative Bauen Wohnen Arbeiten" zusammen. Sie setzten sich dafür ein, das ehemalige Kasernengelände mit seinen denkmalgeschützten Mannschaftsunterkünften für ein integriertes Wohn-, Bau- und Arbeitsprojekt zu nutzen, das Wohnungs- und Arbeitslosen die Chance der Reintegration in die Gesellschaft bietet. In intensiver Auseinandersetzung mit den Behörden auf Stadt- und Landesebene wurde die Idee vorangetrieben, ein Finanzierungskonzept entwickelt und die Bauplanung konkretisiert. 1998 wurde der Bauantrag bei der Stadt Köln eingereicht, der Förderantrag beim Land Nordrhein- Westfalen gestellt und der Grundstückskauf vollzogen.
In den folgenden Jahren entstanden durch den Umbau des Kasernengebäudes und die Errichtung eines Neubaus insgesamt 46 Wohneinheiten. Mittlerweile leben hier 140 Personen, davon 45 Kinder und Jugendliche, in einer buntgemischten Gemeinschaft. Neben ehemaligen Wohnungslosen haben auch kinderreiche Familien, Senioren, behinderte Menschen, Alleinerziehende und Geringverdienende ein Zuhause gefunden. Als Übergangswohnmöglichkeit stehen zudem kleine Gartenhäuschen und Bauwagen auf dem Grundstück. 6000 qm Außenanlagen und Spielflächen mit Wohnmöglichkeiten für 30 Wohnungslose sind in kompletter Eigenleistung fertig gestellt.
Das zur Realisierung des Bauvorhabens vom Verein zu erbringende Eigenkapital wurde durch Eigenleistung der hier arbeitenden ehemals Wohnungslosen im vereinseigenen Betrieb erbracht. Während der Bauphase lag der Schwerpunkt in Abriss- und Rohbauarbeiten, in denen die Projekt-Mitarbeiterlnnen angeleitet und qualifiziert wurden. Für eine professionelle Umsetzung kooperierte die Initiative mit ortsansässigen Handwerksfirmen.
Zur Ausführung wurde ein Naturbaubetrieb gegründet, um dauerhafte Beschäftigung und Qualifizierung der Wohnungslosen und Langzeitarbeitslosen zu ermöglichen. Der Betrieb beschäftigt ca. 50 Personen, 7 davon dauerhaft in Vollzeit, 15 dauerhaft in Teilzeit, die anderen im Rahmen von Qualifizierungsmaßnahmen. Darunter sind in erster Linie Menschen, die lange Zeit auf der Straße gelebt haben. Innerhalb unseres Projektes werden sie allmählich, je nach persönlichen Voraussetzungen, direkt von der Straße in die Arbeitsprozesse integriert. Konkret heißt das, wohnungslose Menschen sind bei uns nicht nur Klienten, sondern sie werden in der Initiative sozialversicherungspflichtig eingestellt und arbeiten in verschiedenen Arbeitsbereichen, u.a. bei dem Bau ihrer eigenen Wohnungen, im Servicebereich der eigenen Kantine, bei der Versorgung hilfebedürftiger Mitbewohner, bei der Nutztierhaltung, im Gemüsegarten und auch in der Verwaltung, der Geschäftsführung und im Vorstand.
Dies führt zu einer sehr guten Identifikation mit dem Gesamtprojekt, das den privaten Wohnraum, den Arbeitsplatz, die Freizeitgestaltung, Kulturangebote und die psychosozialen Hilfeangebote umfasst. Darüber wird mit den Projektbeteiligten eine Langzeitperspektive entwickelt.
Die ehemals mobilen Wohnungslosen sind innerhalb eines Prozesses von kaum 10 Jahren Besitzer ihres Projektes und Eigentümer einer Immobilie geworden, von der sie nun keiner mehr vertreiben kann. Sie sind im Verein Mieter und zugleich Vermieter.
Deutschlandweit ist es derzeit das einzige erfolgreiche Wohnungslosen-Arbeitsprojekt, bei dem die Beteiligten selbstverwaltet, überparteilich und überkonfessionell in der eigenen Immobilie leben und arbeiten.
- Details
Hey, liebe Mitstreiter, Mitbuerger und Unterstuetzer. Doch, auch euch den Interessierten, und Neugierigen m/einen Gruss, vorweg.
- Details
Im Vorfeld des Wohnungslosentreffens in Freistatt stand für mich die Überlegung ob ich überhaupt daran teilnehmen soll. Deshalb habe ich mich auch so spät angemeldet. Dafür gab es verschiedene Gründe:
· Ich bin in Baden-Württemberg mit der Arbeit der Landesarmutskonferenz sehr gut beschäftigt
· Auf der Homepage des Wohnungslosentreffens war bis zum Start der Anmeldung (01. Juni) noch kein Programm veröffentlicht.
Ich meldete mich trotzdem an und habe es nicht bereut. Wenige Tage zuvor war ich noch etwas demotiviert, aber die Vorfreude die Mitstreiter des Armutsnetzwerkes und des Koordinierungsteams wieder zu sehen und die Arbeit im Camp bauten mich wieder auf.
Ich kam am 20.07. hier in Freistatt an und durfte gleich mein Zimmer beziehen. Dies ist für mich nicht selbstverständlich, weil ich von den bundesweiten verschiedenen Tagungen in Hotels und kirchlichen Einrichtungen etwas anderes gewohnt bin. Von daher ein dickes Lob an Monika und ihr Team für die Arbeit im Vorfeld des Treffens.
Am 21.07. war für das Orga-Team ein Erste Hilfe Kurs angesagt. Die Sanitäterin zeigte alle notwendigen Dinge, welche bei der Erstversorgung von verletzten Personen zu beachten sind und ermunterte alle Teilnehmer immer zu helfen – auch dann, wenn man Angst hat etwas falsch zu machen. Sie zeigte sich sehr geduldig bei Teilnehmern die nicht gleich alles auf Anhieb verstanden und erläuterte alle gestellten Fragen. Zum Glück gab es nur wenige Vorfälle bei denen die 12 Teilnehmer Erste Hilfe leisten durften.
Am 23.07. begann das eigentliche Treffen. Janine, Frank, Wiebke und andere vom Orga-Team übernahmen die Anmeldungen, teilten die Programme aus und wiesen alle Teilnehmer darauf hin, dass ein Film- und Presseteam fotografiert, filmt und dokumentiert. Dazu durfte jeder Teilnehmer einen Erklärungsbogen unterschreiben. Auch die Moderatoren wiesen bei der Begrüßung der Teilnehmer noch einmal darauf hin dass sich eine Pressegruppe gebildet hat und fotografieren und filmen. Trotzdem kam es im Nachhinein immer wieder zu Unstimmigkeiten und Missverständnissen seitens der Teilnehmer die sich belästigt fühlten.
Am Abend gab es eine kleine Eröffnungsfeier im Sinnesgarten. Die neu gegründete Trommelgruppe konstituierte sich etwa 1 Stunde vorher zum Üben im „Blauen Salon“. Diese Neugründung merkte man nicht. Es hörte sich so an als würde man schon jahrelang zusammenspielen.
Nach der Begrüßung stellten sich verschiedene Gruppen vor, welche zum Teil aus dem europäischen Ausland kamen: HOPE, die Straßenzeitung Asphalt, das Armutsnetzwerk, die Suchthilfe BKE und die neugegründete Frauengruppe.
Was sich im Nachhinein vielleicht etwas negativ darstellt bzw. nicht beachtet wurde ist die Vorstellung der einzelnen Teilnehmer. Die Gruppen, das Team und deren Zuständigkeiten wurden zwar erläutert und vorgestellt, aber außer den Vornamen der Teilnehmer wusste keiner etwas vom anderen. Deshalb war auch die Mitarbeit in den einzelnen Gruppen etwas erschwert, weil die neuen Mitstreiter nicht wussten in wie weit die Arbeit schon fortgeschritten war und wie sie sich mit ihrem Wissen einbringen konnten.
Auf Grund meiner Mitarbeit im Büro habe ich an den im Programm stehenden Workshops nicht teilgenommen. Von daher kann ich zu den einzelnen Abläufen nichts sagen. An den drei Workshops, an denen ich teilnahm, (Generalversammlung HOPE, Bedürfnisse von Wohnungslosen) verlief alles diszipliniert. Beim Fachvortrag der Diakonie NRW kam es am Anfang etwas zu Unstimmigkeiten, weil es Strukturprobleme gab. Diese wurden sehr schnell behoben. Ich hätte mir gewünscht, wenn die Referentin Andrea Knoke ihren Vortrag ohne Zwischenfragen der Teilnehmer beendet hätte. Danach hätte eine Diskussion stattfinden können. Teilnehmer, welche Dokumente im Büro ausdrucken wollten oder Fragen und Anliegen hatten, zeigten sich mir gegenüber sehr diszipliniert und fielen nicht sofort in Hektik wenn es etwas länger dauerte bis sie dran kamen.
Ein großes Lob auch an das Team der Essensausgabe. Sowohl zum Frühstück und Abendessen als auch zum Mittagessen war für alle 120 – 150 Teilnehmer immer genügend da. Keiner ist verhungert.
Mein Gesamtfazit des Treffens:
Es war insgesamt ein gelungenes Treffen. Einige Dinge gehören das nächste Mal verbessert, aber bis auf wenige Ausnahmen lief alles geordnet und diszipliniert ab. Ein großes Lob an alle Teilnehmer.
Zum Schluss meiner Stellungnahme möchte ich allen Mitstreitern vom gesamten Orga-Team für die gute Zusammenarbeit während des Wohnungslosentreffens danken. Ein herzliches Dankeschön an alle für den wunderschönen Blumenstrauß als Ausdruck der Wertschätzung meiner Arbeit. Damit habt ihr mich total überrascht. Ich werde im nächsten Jahr wieder daran teilnehmen.
Ein herzliches Dankeschön möchte ich auch an Stefan, Frank, Janina und Wiebke richten. Sie ermöglichten mir über das Sommercamp hinaus noch an den verschiedenen Auswertungsgesprächen teilzunehmen. Auch das ist nicht selbstverständlich.
Corinna
Kontakt: corinna_lenhart [at] yahoo.de
- Details
Die Frauengruppe besteht aus ca. 25 wohnungslosen Frauen aus Deutschland und Europa und hat sich auf dem Wohnungslosentreffen im Juli 2017 gegründet. Frauen und Kinder sind besonders von Not, Elend und Gewalt betroffen. Frauen, die ohne Wohnung sind, werden sehr oft angemacht und unfreundlich angesprochen, meist schlafen sie am Tag und sind in der Nacht unterwegs. Frauen sind meist Einzelgängerinnen, sie neigen dazu ihre Not zu vertuschen, suchen vielfach Unterschlupf bei Männern, welche ihre Not ausnutzen. Sie leben in verdeckter Wohnungslosigkeit. Die Dunkelziffer ist sehr hoch, eine offizielle Statistik gibt es nicht.
Um auf diese Probleme aufmerksam zu machen wurde die Aktion „Keine Frau, kein Kind, keine Senioren müssen auf der Straße leben“ gestartet. Dazu wurden Plakate gedruckt und Unterschriften gesammelt. Am 21.12.17 wurden bundesweit Infostände aufgestellt und die Bevölkerung darüber informiert was es heißt auf der Straße zu leben. 18 Städte haben sich beteiligt.
Die Frauengruppe will den 21.12. als „Tag der wohnungslosen Frauen“ bei der UNO anerkennen lassen.
Kontakt zur Frauengruppe über kontakt @ wohnungslosentreffen.de
- Details
Hallo an Alle zusammen, die sich für die Selbstvertretung wohnungsloser Menschen interessieren!
Meine Name ist Dirk Dymarski und ich komme eigentlich gebürtig aus Bochum, bin aber 2003 in die Wohnungslosigkeit geraten und habe die Jahren darauf in unterschiedlichen Städten verbracht, wie unter anderem in der Bundeshauptstadt Berlin, in der ich dann viele Jahre mal gut mal schlecht meine Zeit verbracht habe.
In den letzten Jahren wurde ich vom Bezirksamt in Berlin in den unterschiedlichsten ASOG Wohnheimen untergebracht, wo ich dann gelebt habe...wobei: Ich würde es eher als gehaust bezeichnen, denn die Bedingungen in diversen ASOG Wohnheimen haben mit Menschenwürde so überhaupt nichts mehr zu tun, eher im Gegenteil.
Wenn es euch Interessiert, warum ich 2003 obdachlos geworden bin und wo ich inzwischen lebe, hier ein kleiner Einblick.
In die Obdachlosigkeit geriet ich 2003 nach dem Tod meines Vaters und anschließend massiven Streitigkeiten in der Familie. Diese Vergangenheit soll Euch aber nicht den Eindruck vermitteln, dass ich auf die Tränendrüse drücken möchte, sondern es ist die blanke Realität.
In den letzten Jahren habe ich mich aus den unterschiedlichsten Gründen hängen lassen und wollte keine Hilfe annehmen sondern war eng engstirnig und wollte mein eigenes Ding durchziehen.
Irgendwann dachte ich mir, so kann es nicht weiter gehen und sah in der Bahnhofsmission im Berliner Hauptbahnhof das Plakat der Wohnungslosenhilfe von Freistatt, Niedersachsen, Landkreis Diepholz.
Ich rief dort an und bekam auch prompt eine Zusage und zog zunächst dorthin.
Allerdings gebe ich auch zu, es gab zwischendurch auch hier den ein oder anderen vorzeitigen Abbruch von meiner Seite aus so das ich inzwischen den fünften Anlauf nehme, um endlich dauerhaft sesshaft zu werden und ein geregeltes Leben mir aufzubauen.
Wenn Du mehr über mich erfahren möchtest oder wissen magst, was ich derzeit so mache, dann hast Du die Möglichkeit mir unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
zu schreiben und ich versuche, schnellst möglich dann zu reagieren.
Ich hoffe, die paar Zeilen haben Euch gefallen und per Email versuche ich, so gut ich es kann, auf mögliche Nachfragen und was auch immer ordentlich zu reagieren.
Liebe Grüße
Dirk
Freistatt, 17.06.2019
- Details
Hallo Ihr lieben Leser und Leserinnen!!
Meine Name ist Marcus Rudolph und ich komme aus Hannover. Ihr fragt Euch, warum ich hier auf der Homepage mich vorstelle. Ganz einfach: Ich möchte mich mal vorstellen.
Also mein Name ist Marcus Rudolph und ich bin seit dem 28.03.2005 wohnungslos.
Warum bin ich das? Ganz einfach: Ich habe auf andere Leute gehört und denn flog ich aus der Wohnung raus und bin dann in eine Unterkunft der Wohnungslosenhilfe rein gezogen und dort wohne ich ja sehr lange.
Wo findest Du mich denn: Das ist eine schwere Frage, aber eine gute! Wo findet man mich? Bei dem Heim, wo ich wohne und im Radio und zwar in Hannover bei Radio Leinehertz oder in Bremen bei Radio Weser TV und ab und zu bin ich im Freistatt und mache dort was. Und zwar Radiobeiträge für das Wohnungslosentreffen.
Wenn Du Kontakt haben willst, dann schreibe einfach an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
oder rufe mich an unter der Mobilfunknummer 0176 – 53 43 05 69.
Schönen Dank fürs Lesen,
Euer Marcus
Sendeplanung: https://zumpad.zum.de/p/Strassenradio_Planung
Ein Portrait von Marcus in der Taz vom 20.09.2018: Ein Zuhause im Radio