Drucken

Die kommenden Tage am Jahresende sind Feiertage. Feiertage sind gerade für Menschen auf der Straße eine schwierige Zeit. Fast alle Geschäfte haben geschlossen, deutlich weniger Menschen, die man um Geld bitten könnte, sind unterwegs. Die, die Geld haben, nutzen oft die Zeit für einen Kurzurlaub oder verschanzen sich in ihren Wohnungen oder in ihren Häusern, abgeschottet hinter Zäunen, Hecken und blickdichten Vorhängen. Wer einsam ist, wird sich in diesen Tagen besonders einsam fühlen, wer sich verlassen fühlt, wird sich besonders verlassen fühlen. Die ganzen Feiern für Obdachlose der vergangenen Wochen sind vorbei, und fast scheint es so, als wären diese Feiern nur deshalb veranstaltet worden, um ein Alibi dafür zu haben, sich während der Feiertage aus dem Staub machen zu können.

Altdorfer Heilige NachtDie Feiertage gibt es, weil die christlichen Religionen ein wichtiges Fest feiern. Bei diesem Fest geht es um die seltsame Story, dass in der Gegend von Palästina eine Frau namens Maria schwanger ist. Es ist nicht ganz klar, von wem. Ihr Verlobter Josef aus einer Ortschaft namens Nazareth muß wegen einer behördlichen Anordnung in seine Heimatstadt Bethlehem reisen und nimmt seine hochschwangere Frau mit. Angeblich finden sie dort keine Unterkunft, so dass sie das Kind, das dort geboren wird, windeln und in einen Futterbehälter für Tiere legen müssen. So hat es ein Mann namens Lukas einige Jahrzehnte nach den Ereignissen, die um die Zeitenwende spielen, aufgeschrieben. (Lk 2,7 EU).

Die Geschichte ist wahrscheinlich Fake News. Lukas will damit klar machen, dass eine Vorhersage der jüdischen Religion in Erfüllung gegangen ist. Ein Autor namens Micha sagt, dass ein kommender regionaler Anführer aus der Ortschaft Bethlehem hervorgehen soll (Mi 5,1 EU). Also muss die Geschichte irgendwie dorthin verlagert werden. Später tingelt dieser Jesus wie viele andere in jener Zeit auch als Wanderprediger durch die Gegend und wird gefoltert und ermordet. Aber das ahnt damals noch niemand.

Der Maler Albrecht Altdorfer hat im Jahr 1511 davon inspiriert dieses Bild gemalt. Es zeigt, wie er sich die von Lukus erzählte Geschichte vorstellt. Die Famlie drückt sich in mondklarer und wahrscheinlich kalter Nacht in einem verfallenen, einsturzgefährdeten Gebäude herum. Sie sind in einer menschenunwürdigen Situation, ihnen fehlt es am Nötigsten. Es gibt keinen geschützen Raum, keinen wärmenden Kamin, kein weiches Bett, keinen Tisch, keinen Stuhl, keine Decken, keine Nahrung. Es fehlt ihnen an allem.

Bei dem Projekt Wohnungslosentreffen geht es genau um Menschen, die keine Wohnung, kein Zuhause haben oder hatten, denen es am Nötigsten fehlt. Einige, die bei uns mitmachen, sind in diesen Tagen in genau dieser Situation: Irgendwo draußen in Hamburg, Frankfurt, Berlin und anderen Orten. Sie haben keinen Ort, der ihr eigener ist. Sie sind in einer menschenunwürdigen Situation, ihnen fehlt es am Nötigsten. Sie haben keinen geschützen Raum, keinen wärmenden Kamin, kein weiches Bett, keinen Tisch, keinen Stuhl, keine Decken, keine Nahrung. Es fehlt ihnen an allem.

Obwohl wir in den vergangenen Monaten gemeinsam viel auf die Beine stellen konnten, haben wir auf diese zentralen Fragen letztlich noch keine zufrieden stellende Antwort finden können. Und trotzdem hat sich etwas ganz Entscheidendes verändert: Wir haben bei unseren Treffen eine gute Gemeinschaft bilden können. Diese Erfahrung kann uns niemand mehr wegnehmen und alle, die dabei waren, haben vielleicht ein kleines bisschen doch die Gewissheit, in diesen Tagen nicht ganz alleine zu sein. Wenn wir auch sonst nicht viel haben, können wir vielleicht diese Hoffnung miteinander teilen.

In diesem Sinne wünsche ich Euch frohe Feiertage und ein gutes neues Jahr 2018

Stefan Schneider

PS: Wer uns erzählen möchte, wie er oder sie die Feiertage und den Jahreswechsel verbringt, kann gerne einen kurzen Text und/ oder ein Foto schicken an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.  Ich werde das hier unterhalb dieses Textes veröffentlichen und auf diese Weise können wir miteinander verbunden sein - bis zu unserem nächsten Treffen.


Werner (Berlin):

Allen Freunden, allen Menschen die mir nahe stehen, insbesondere die Teilnehmer der Selbstbestimmten Vereinten Wohnungslosen. Mögen sich alle Projekte realisieren.Ich wünsche uns Aĺlen die Kraft und Ausdauer auf dem Weg zur Selbstbestimmung.Liebe Grüße Werner Franke.


Matthias WagnerMatthias (Konstanz):

Ein Tag vor Heiligabend (Foto)
Frohe Weihnachten 
Wir sind in Konstanz es schneit und Land unter alles gut Matthias und Perro 
 

Hasso (Hannover):

Ein wunderschönes und gesundes Weihnachtsfest, ein erfolgreiches neues Jahr das wir mit unseren Projekt vorankommen. 
 
Gruss Hasso
Peter & Hwayda (Altenkirchen):
Danke, wünschen wir  auch.
Hwayda + Peter

Karsten (Mainz):

Ja geil. Bin bei Lars - Gitarrero von Pension Schizzo. Der Termin auf dem Sommercamp geht in Ordnung. Wir freuen uns.
Frohe Weihnachten und ein gesundes 2018..
Helau aus Mainz
Karsten und Pension Schizzo

Hans-Dieter (Freistatt):

Guten Tag und ein schönes gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes erfolgreiches 2018 !
 

MIke (Waldbröl):
 
Das wünsche ich auch allen.

Burkhard (Hannover):
 
Frohes Neues - Guten Rutsch - WILLKOMMEN, IN 2018. Gruss, Burkhard
 

André (Freistatt):
 
Das wünsche ich auch 

Markus (Neumünster):
 
2017 Markus in der Isolierzelle by KarstenAm letzten Tag des Jahres sende ich euch herzliche Grüße aus Neumünster.

Weihnachten ist für mich weniger Feierlaune, und mehr eine Zeit des Wundenleckens. Es herrscht Regenstimmung in mir, so wie es jetzt gerade draußen regnet (ich sehe durch mein Fenster).
Ein Kunstwerk von Joseph Beuys hat mich, als ich noch ein Jugendlicher war, besonders beeindruckt: "Show your wound = Zeige deine Wunde". Der Titel hat mich bis heute immer wieder beschäftigt, und ich fühle mich immer noch betroffen durch diesen Aufruf.
 
Ich wünsche uns und euch, dass wir lernen, uns unsere Verwundungen zu zeigen und so durch mehr Verständnis und Verständigung zu einem besseren Miteinander kommen.
 
Markus aus Neumünster
 

Rea, Ines, Laurene, Robin und Christian (Potsdam)
 
Hallo ihr Lieben,

und auf ein Neues müssen wir uns wieder umgewöhnen, wenn wir aufgefordert werden ein Datum festzuhalten. Die Umstellung in den ersten Wochen 2018 anstatt wie gewohnt 2017 zu schreiben. Wer kennt es nicht?!
Das Jahr ging mal wieder schneller rum als gedacht und hatte sehr wahrscheinlich auch etwas für einen jeden von euch parat, womit wir alle nicht gerechnet hätten. Dennoch hoffen wir, das ihr auf ein Jahr zurück schauen könnt, in dem sich vieles für euch weiterentwickelt hat und das viele tolle Ereignisse für euch parat gehalten hat. Das war es dann wohl, das Jahr 2017 mit all seinen Ecken, Kanten und Rundungen.

Mit diesem reuelosen und frreudigen Blick auf das Jahr 2017 wollen wir nun auch nach vorne schauen auf das Jahr 2018. 
Wir wünchen euch ein frohes Jahr 2018 und hoffen ihr hattet einen guten Start. Möge das kommende Jahr viel Gesundheit und Vitalität, einige wilden, abgefahrenen Abenteuer und zahlreiche positive Geschichten für uns alle bereit halten. 
Wir freuen uns auf das Jahr 2018 und die gemeinsame Zusammenarbeit mit euch. 

Liebe Grüße aus Berlin und allen anderen Teilen dieser Erde
Rea, Ines, Laurene, Robin und Christian

Dirk (Freistatt)

Hi, in diesem Jahr ist für mich das Weihnachtsfest & der Jahreswechsel anders verlaufen als in den zurückliegenden Jahren.

Ich hatte diesmal das Gefühl von Gemeinschaft & Wohlfühlsein, denn anders als in den Jahren davor war ich nicht alleine.

Hier in Freistatt wurde von Seitens der Wohnungslosenhilfe eine richtig schöne Feier ausgerichtet mit allem was dazu gehört ...um 22 Uhr fand dann noch in der Moorkirche die traditionelle " Christmette " statt.
In den darauf folgenden Tagen verbrachte ich die Zeit mit div. Mitbewohner mit gemütliche Spiele & Koch Abende.....an Silvester erst um 18 Uhr der Jahresabschluss Gottesdienst & anschließend verbrachte ich die Zeit für mich alleine und verbrachte chillig die Zeit vor dem TV.