Arbeitsgruppe auf dem SiWo - Workshop in Nürnberg, Foto: Jens RoggemannIn der ersten Märzwoche traf sich eine Gruppe der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen mit der Arbeitsgruppe des interdisziplinären Projekts Smart Inklusion für Wohnungslose (SIWo) der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm, zu der Professor Frank Sowa mit seinem Team eingeladen hatte.

Bei diesem Expert*Innen-Workshop ging es darum, die notwendigen „digitalen und analogen Innovationen“ zu untersuchen, die dazu beitragen können, die Situation und die Wahrnehmung von Wohnungslosen in unserer Gesellschaft zu verbessern.

Jens Roggemann von der Freistätter Online Zeitung war mit dabei und hat zu diesem Workshop einen ausführlichen Bericht einschließlich aller Arbeitsergebnisse verfasst. Der Beitrag ist hier zu finden:

wohnungslos.info/2020/03/expertinnen-fuer-wohnungslosigkeit-begleiten-das-projekt-smart-inklusion-fuer-wohnungslose/

20200303 Diakonie Bayern SelbstvertretungAnschließend war die Selbstvertretung noch zu Gast beim Diakonischen Werk in Bayern. In der Diakonie-Geschäftsstelle wurde die Gruppe von der Referentin für Wohnungsnotfallhilfe und Straffälligenhilfe Heidi Ott begrüßt. Thema war die weitere Zusammenarbeit und Vernetzung und Möglichkeiten der Unterstützung durch das Diakonische Werk.

Die Menschen auf der Selbstvertretung würden sich freuen, wenn Diakonische Einrichtungen der Wohnungslosenhilfe in Bayern etwa auf die jährlichen Wohnungslosentreffen aufmerksam machen und interessierte Menschen bei der Teilnahme daran unterstützen würden. Auch regelmässige Informationen über Fachveranstaltungen, die vor allem für die Regionalgruppe Süd von Interessen sein könnten, könnte den Austausch mit "Expert*innen in eigener Sache" fördern.

 

1. Teilnehmende

Astrid (Freistatt), Axel (Berlin), Axel (Freistatt), Bianca (Herzogsägmühle), Carsten (Herzogsägmühle), Dagmar (Mainz), Dirk (Freistatt), Gaby (Freistatt), Hanne-Lore (Lüneburg) Ilse (Köln), Hari (Freistatt), Hasso (Hannover), Jens (Freistatt), Karsten (Mainz), Klaus (Wipperfürth), Lars (Mainz) Lucy (Edewecht), Lutz (Herzogsägmühle) Marcus (Freistatt), Maria (Berlin), Markus (Frankfurt), Mike (Edewecht), Mike (Waldbröl), Micha (Waldbröl), Michael (Berlin) Olaf (Freistatt), Peter (Gummersbach), Regina (Wien), Roberto (Darmstadt) Roderich (Berlin), Thomas (Herzogsägmühle) Tim (Langenhagen), Uli (Herzogsägmühle), Uwe + Arco (Lüneburg) Werner (Berlin), Wolfgang (Wipperfürth),

Orga-Team: Frank (Freistatt), Janine (Freistatt, zeitweilig), Jürgen (ANW) Stefan (Berlin)

Gäste: Felicitas (Bochum), Ivonne (Bielefeld)

2. Frauentagung

Im Vorfeld des Koordinierungstreffens fand ein Frauentreffen statt zu Themen des Wohnungslosentreffens 2020 und Frauengruppe (Protokoll siehe Anlage)

3. Berichte und Termine

1. Wohnungslosenberichterstattungsgesetz

Das Armutsnetzwerk e.V. war als Sachverständiger zur Anhörung des Auschuss Arbeit und Soziales am 13.01.2020 im Bundestag eingeladen. Michael & Jürgen haben die Stellungnahme vorbereitet, Michael hat das vorgetragen. Das Gesetz ist inzwischen von Bundestag und Bundesrat beschlossen worden und die Zählung untergebrachter Personen wird erstmals 2022 stattfinden.

2. Obdachlosenzählung Berlin / Kundgebung 29.01.2020 Rotes Rathaus
- Solidarische Kundgebung in Lüneburg (Uwe u. a.)

Dirk, Maria, Werner, Axel & Stefan berichten über die Kundgebung zusammen mit dem Wohnungslosenparlament in Gründung in Berlin. Die Kundgebung war mit mehr als 100 Menschen, darunter zahlreiche aktuell wohnungslose engagierte Menschen gut besucht, die Medienresonanz war stark.
Menschen von der Selbstvertretung werden die Pressekonferenz der Ergebnisse am 07.02.2020 besuchen und überlegen, wie sie sich dort einbringen werden. Werner wird im Auftrag der Freistätter Online Zeitung daran teilnehmen. Für den April 2020 ist eine Auswertungskonferenz geplant, die ebenfalls besucht werden wird.

3. Frauenworkshop Januar / Februar 2020

Frauen Power:„Wo stehe ich? Wo wollen wir hin? Unsere Stimmen in der Selbstvertretung“
Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Lucy berichtet von den Ergebnissen der Frauentagung. Auf dem Wohnungslosentreffen wird es tägliche Frauentreffen geben sowie einen Rückzugsort für Frauen. Für das Wohnungslosentreffen soll es ein gesondertes Beiblatt geben, in dem Frauen der Selbstvertretung gezielte Informationen für Frauen bekannt geben einschließlich Ansprechpartnerinnen. Ansprechpartnerinnen für Frauen auf dem WLT 2020 werden sein: Maria, Hanne-Lore, Ilse und Lucy. - Ein Selbstverteidigungstraining soll angeboten werden.
Weitere Einzelheiten siehe Protokoll (Anlage)

4. Digitale Teilhabe

Ilse hat angefangen, für Spenden von Smartphones und anderer mobiler Technik für wohnungslose Menschen aufzurufen, es gibt schon erste Spenden, die Ilse mitbringen wird. Ivonne verbreitet diesen Aufruf ebenfalls in ihrem Netzwerk.
Zu Digitaler Teilhabe gibt es in naher Zukunft zwei Tagungen, an denen Menschen aus der Selbstvertretung teil nehmen werden:
- Tagung 18.02.2020 – Dortmund
- Workshop 02./03.2020 – Nürnberg (Frank Sowa)

5. Housing Action Day 28.03.2020

Die Selbstvertretung ist Mitunterzeichner des Aufrufes (siehe Anlage). Der Aufruf ist ein Resultat der Teilnahme am Recht-Auf-Stadt-Forum 2019 in Hamburg. Menschen aus der Selbstvertretung wollen sich an den Kundgebungen beteiligen. Diskutiert wurde die Frage, wie die Selbstvertretung innerhalb der Kundgebungen sichtbar werden kann.

6. Tagung Wien Anfrage 06.-08.05.2020

Die Selbstvertretung ist angefragt, an der Tagung der von Neunerhaus, Caritas und Obdach Wien in Wien vom 06.-08.05.2020 teilzunehmen und dort in einer Keynote (Hauptvortrag) in 30 Minuten über Organisationsform, die Herausforderungen und die gelungene Praxis zu berichten. Austausch und Projektbesuche sowie ein Kennen lernen des Peer Projekts ist vorgesehen.
Die Finanzierung ist noch nicht gesichert, entsprechende Anträge werden von Werner und Axel (Berlin) vorbereitet und von der Koordinierungsstelle erstellt. Die Keynote wird gemeinsam vorbereitet und vorgetragen.

7. Altenpflegewohnen (Ivonne Hafer)

Ivonne stellt ihr geplantes Vorhaben für eine Bachelor-Arbeit vor und steht für weitere Gespräche zur Verfügung, stellt eine Teilnahme am Wohnungslosentreffen 2020 in Aussicht. Die Selbstvertretung will für das Projekt auch Kontakte zu anderen Wohnungslosengruppen vermitteln, insbesondere Straßenkinder und Straßenjugendliche (Momos) u.a.

8. Kritische Position zu Little Homes

Das Thema wurde andiskutiert. Little Homes sind grundsätzlich keine Alternative zu Wohnungen. Allerdings muss gesehen werden, dass Little Homes ggf. eine Übergangslösung darstellen könnten und dass für einige Menschen auch das eine akzeptable Lösung darstellt.

9. Tagung Armut und Gesundheit 08.-10.03.2020

Auf der Tagung Armut und Gesundheit wird ein Beirat von Betroffenen eingerichtet, dazu kann die Selbstvertretung 2 Menschen benennen. Koordinator ist Jürgen Schneider
Für den Beirat gibt es eine Interessentenliste, die abgearbeitet wird: Tina (Köln), Jürgen (Potsdam), Maria (Berlin), Lutz (Herzogsägmühle), Axel (Freistatt)

10. Unterstützung Leipzig, Luigi: Zählung der Obdachlosen

Luigi (Leipzig) kann am Koordinierungstreffen nicht teilnehmen, teilt aber mit: „Unsere 2 Vereine haben Interesse, eine Zählung in Leipzig zu machen, denn die Zahlen von der Stadt passen nicht und wir vermuten eine hohe Dunkelziffer.“ Er fragt nach Beratung und Unterstützung. Als Ergebnis der Diskussion halten wir fest: Offenbar geht es ihm um eine Darstellung der Situation in Leipzig. Das muss aber vor Ort im Gespräch mit Luigi und Nadine geklärt werden. Darum kümmern sich innerhalb der nächsten Wochen Werner (Berlin), Hasso (Hannover), Lutz (Herzogsägmühle) und Markus (Frankfurt). Lutz und Werner kümmern sich um eine Terminabstimmung.

11. Donnerstag, 06.02.2020, 09:00 – 12:30 Uhr, Berlin-Mitte, Wissenschaftszentrum Berlin, Seminar "Obdachlosigkeit" von Jutta Allmendinger

Stefan informiert über das Seminar zum Thema Obdachlosigkeit in Berlin bei Jutta Allmendinger. Dirk & Maria berichten dort über die Lebenssituation wohnungsloser Menschen, Stefan unterstützt.

12. Treffen Lüneburg
Am 18.02.2020 wird es in Lüneburg ein Treffen der Regionalgruppe Nord mit Ellis von Weitblicker (Studierendengruppe) im Zeitraum vom 09:00 Uhr – 17:00 Uhr geben. Interesse an der Teilnahme haben bekundet: Uwe (Lüneburg), Hasso (Hannover), Hanne-Lore (Lüneburg), Olaf (Freistatt ?), Stefan (Berlin), Lucy (Edewecht), Hari (Freistatt)?

13. Wohnungslos mit Kind
Michael informiert über das Thema #WohnungslosmitKind und wirbt um Mitwirkung. Die Selbstvertretung kann Sichtweisen wohnungsloser Eltern zum Thema weiter einbringen, z.B. im Rahmen einer Veranstaltung des Ratschlag Kinderarmut, Termin ist wahrscheinlich der 30.03.2020). Interessenten sind: Hanne – Lore (Lüneburg), Maria (Berlin), Olaf (Freistatt), Dagmar (Mainz), Lucy (Edewecht),

4. Planung Wohnungslosentreffen 2020

1. Ort und Termin
Es gibt noch Unklarheiten bezüglich Ort und Termin (wird in den nächsten Tagen geklärt)

2. Themen und Schwerpunkte
Die Selbstvertretung erarbeitet in Kleingruppen gewünschte Programmpunkte (siehe Protokoll).

Erarbeitet werden Schwerpunkte des politischen Programm sowie Themen der internen Entwicklung.

Schwerpunkte des politischen Programms:

  • Digitale Teilhabe
  • Wohnraum schaffen
  • Gesundheit
  • Prävention von Wohnungslosigkeit
  • Vermessung der Wohnungslosigkeit (Berichterstattung, Zählung, Analyse)
  • Bekämpfung der Wohnungslosigkeit
  • Geschlechterfragen (Männer, Frauen, Kinder)
  • Selbstverteidigung
  • Aktionen Kampagnen Task Force
  • Dialog: Bündnisse & Gegner

Themen der internen Entwicklung

  • Verein & Schulung
  • Mitgliederversammlung
  • Regionalgruppen
  • Deeskalation
  • Selbstverteidigung
  • Geldanlagen
  • Weiterbildung
    - Auswertung Veranstaltungen
    - Digitales
    - Aktionen
    - Öffentlichkeitsarbeit
    - Moderation
  • Verselbständigung
    - Strukturentwicklung
    - Erwartungen
    - Verantwortung

3. Struktur

2020 struktur wlt

Aus der Diskussion im Plenum ergibt sich folgende Grobstruktur des Wohnungslosentreffens.

  • Montag: Allgemeiner Austausch über den erarbeiteten Sachstand (im Plenum und in Arbeitsgruppen)
  • Dienstag & Mittwoch: Politik. Inhaltliche Arbeit an den Themen a) Teilhabe, b) Vermessung, c) Wohnraum, d) Gesundheit, e) Familie, Geschlechter Kinder sowie f) Prävention
  • Donnerstag & Freitag: Zusammenfassung der Inhalte, Vorstandssitzung / Mitgliederversammlung, Aufbau von Gruppen, Vorbereitung der Abschlusserklärung, Verabredungen, Aktionen und Kampagnen, Fazit, Vorbereitung der Pressekonferenz
  • Sonnabend: Fazit, Pressekonferenz, Freiraum für weitere Themen und offene Punkte

4. Zeitplan

Festgelegt wird ein Zeitplan für die Vorbereitung (Treffen der Programmgruppe sowie Plakate und Flyer)

  • etwa 25.03.2020 Treffen der Programmgruppe
  • 25.04.2020, Entwurf Flyer, Plakat, Programm
  • 05.05.2020, Layout Flyer, Plakat, Programm
  • 15.05.2020, Druck Flyer, Plakat, Programm
  • 25.-28.05.2020 Treffen in Tirol, Einladung Mitgliederversammlung
  • 25.05.2020 Beginn der Anmeldung
  • 01.07.2020 Anmeldeschluss
  • Ende Juli / Mitte August WLT 2020

In der Programmgruppe wollen mitarbeiten: Uwe (Lüneburg), Karsten (Mainz), Maria (Berlin), Lutz (Herzogsägmühle), Roderich (Berlin), Michael (Berlin), Lars (Mainz), Ilse (Köln), Axel (Freistatt) sowie die Koordinierungsstelle

5. Gründungsversammlung

Am Mittwoch, 05.02.2020 fand ab 10:00 Uhr eine weitere Gründungsversammlung des Vereins Selbstvertretung wohnungsloser Menschen statt. Die Satzung wurde geändert sowie der Vorstand bestätigt bzw. neu gewählt. Nach dem Rücktritt von Uli Wallheim wurde Carsten Schwarzer in der Vorstand gewählt.
(siehe Protokoll in der Anlage)

6. Sonstiges

Breiten Raum nahm die Diskussion ein, nach welchen Kriterien über die Teilnahme an den Veranstaltungen entschieden wird. Dabei wurde der Grundsatz betont, möglichst alle mit einzubeziehen. Eine andere Auffassung war, dass auf Veranstaltungen in erster Linie diejenigen hinfahren sollen, die bereits kontinuierlich am Thema gearbeitet haben.

Freistatt, 05.02.2020, 18:14 Uhr
für das Protokoll, Stefan

Anlage 1 Protokoll zum Frauentreffen am 03.02.2020

Im Vorfeld des Koordinierungstreffens vom 03.02. bis 06.02.2020 haben wir folgende Punkte ausgearbeitet:
Es wird während des WLT 2020 eine Frauengruppe geben:

Die Gruppe trifft sich einmal am Tag
Termine: Mo, Di, Fr, Sa 13.45 – 14.45 Uhr
Mi, Do: 19 – 20 Uhr
Da auch aus der HOPE-Gruppe Frauen anwesend sein werden, brauchen wir Dolmetscher (Englisch, Ungarisch, Polnisch?)
Wir hätten gern – mit Blick auf die vergangenen heißen Sommer – einen möglichst kühlen Raum zur Verfügung gestellt
Eingeladen sind alle Frauen *
Die Moderation übernimmt Montag und Dienstag Feli, für die folgenden Tage wünschen wir uns externe (erfahrene) Moderatorinnen

Räume:
• Es soll einen Rückzugsort ausschließlich für Frauen geben (für vertrauliche Gespräche und für Momente der Ruhe); darin sollten ein Sofa und ein paar Stühle stehen sowie Schreibzeug bereit gestellt werden
• Zudem wäre für die regelmäßigen Treffen / die eigentliche Frauengruppe ein Arbeitsraum mit Flip-Chart, Schreibzeug, etc. gut (Überschneidungen mit anderen Workshops?)
• Die Zelte sowie die Dusch- und WC-Anlagen sollen räumlich möglichst getrennt von denen der Männer sein

Workshop-Angebot:
• Selbstverteidigung für Frauen, wofür wir eine wehrhafte, mit der Obdachlosenszene sympathisierende Frau aus der Umgebung gewinnen wollen

Vertrauensperson/Ansprechpartnerin:
• Bereits bei der Anmeldung steht ein Infotisch der Frauengruppe am Empfang
• Es soll während des gesamten Zeitraums des WLT für Frauen eine weibliche Vertrauensperson als Ansprechpartnerin im Falle von Krisen, Übergriffen, frauenspezifischen Themen oder einfach nur zur Orientierung auf dem WLT zur Verfügung stehen
• Dies werden abwechselnd Hanne-Lore, Ilse und Lucy (nach unserem Treffen hatte Maria wohl auch gegenüber einigen geäußert, dass sie sich diese Aufgabe ebenfalls vorstellen könnte) sein, erreichbar über die Koordinierungsstelle bzw. Handy

Einladung:
• online und auf einem dem Info-Flyer zum WLT beigelegten Beiblatt werden o. a. Informationen über die Frauengruppe aufgeführt

A20200207 pk obdachlosenzaehlunguf einer Pressekonferenz am 7. Februar 2020 in der Berliner Senatsverwaltung stellte Senatorin Elke Breitenbach die ersten Ergebnisse der Obdachlosenzählung vom 29./30.01.2020 vor. Die Ergebnisse sind hier zu finden:

https://www.berlin.de/nacht-der-solidaritaet/_assets/nacht-der-solidaritat_berlin_erste-ergebnisse_07-02-2020.pdf

Die Zählung wurde - wie bereits berichtet - von der Selbstvertretung in einem Positionspapier kritisiert. In der sogenannten "Nacht der Solidarität" hat die Selbstvertretung - zusammen mit dem Berliner Wohnungslosenparlament in Gründung - zu einer viel beachteten Kundgebung vor dem Berliner Roten Rathaus aufgerufen.

20200207 pk obdachlosenzaehlung aAuch in der Berichterstattung über die Pressekonferenz wurde die kritische Position der Selbstvertretung deutlich, wie beispielsweise die Berichterstattung in der Berliner Abendschau zeigt:

https://www.rbb-online.de/abendschau/videos/20200207_1930.html

Selbstvertretung wohnungsloser MenschenLogo Selbstvertretung 2019

Kundgebung
Mittwoch, 29.01.2020, 18:00 – 22:00 Uhr,
vor dem Roten Rathaus, Berlin

Wohnungen statt Zählungen!

Kommt alle zur Kundgebung und Mahnwache anlässlich der sogenannten „Nacht der Solidarität“/ Obdachlosenzählung. Wohnungslose Menschen und Sympathisant*innen werden auf dieser Kundgebung ihre Kritik an der Zählung vortragen und darlegen was aus ihrer Sicht getan werden muss. Zeitgleich finden zwei Protestmahnwachen vom Wohnungslosenparlament in Gründung ebenfalls vor dem Roten Rathaus sowie vor dem Reichstag statt. Mit diesen erklären wir uns solidarisch.

Pressekontakt:
Stefan Schneider +49 177 7847337

Position der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen zur „Nacht der Solidarität“ vom 29. auf den 30. Januar 2020 in Berlin

  1. Aus Sicht von wohnungslosen Menschen ist die Zählung bedrohlich. Fremde Menschen in Gruppen durchstreifen den öffentlichen Raum und sprechen beliebig Menschen an, die sie für obdachlos halten.

  2. Es ist für Menschen, die auf der Straße leben, ein würdeloser Vorgang, gezählt zu werden, ohne dass die Situation grundlegend verändert wird.

  3. Der Nutzen der Zählung ist für wohnungslose Menschen nicht erkennbar.

    - unauffällige obdachlose Menschen werden gar nicht erkannt.
    - Menschen werden aufgrund von Zuschreibungen und Wertungen als obdachlos eingestuft, obwohl sie gar nicht obdachlos sind.
    - jemand, der nicht gezählt werden will, wird sich der Zählung entziehen
    - Menschen, die sich in Parks, Dachböden, Kellern, Kleingartenanlagen, im Wald usw. aufhalten, werden auch gar nicht erfasst.
    - wir befürchten, dass die verschiedenen Teilgruppen obdachloser Menschen gegeneinander ausgespielt werden sollen, z.B. Menschen aus anderen Ländern und Menschen ohne Papiere, Leistungsansprüche usw.

  4. Der Senat beschränkt seine Zählung selbst, in dem er festlegt: „Wir gehen nicht in die Parks, wir gefährden uns nicht selbst“. Das bestätigt unser Argument, dass die Zählung als Bedrohung angesehen wird.

  5. Wir bezweifeln, dass die Zählung überhaupt den gewünschten Erfolg haben wird.

  6. „Steuerung der Unterbringung wohnungsloser Menschen“ - mit dieser menschenverachtenden Formulierung begründet der Senat seine Zählung. Die Zählung hat eine Alibi-Funktion, Tiere werden gezählt – Menschen muss geholfen werden. Im Fall von wohnungslosen Menschen muss das eine Wohnung sein.

  7. Die Wohnungspolitik des Senats ist mit verantwortlich für die erhebliche Zunahme der Wohnungsnot und Obdachlosigkeit. Jeden Tag werden in Berlin einzelne Menschen und Familien zwangsgeräumt. Und für Menschen ohne Wohnung ist es gegenwärtig nahezu aussichtslos, eine eigene und bezahlbare Wohnung finden zu können.

  8. Wir können nicht erkennen, dass der Senat auf Grundlage der Zählung bezahlbare und menschenwürdige Wohnungen schaffen bauen oder erwerben wird.

  9. Die Menschen von der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen wollen ihren Beitrag leisten zur Überwindung von Wohnungslosigkeit, Wohnungsnot und Hilflosigkeit. Statt auszuschwärmen und die Stadt zu durchsuchen, wäre es sinnvoller, einladende Anlaufpunkte zu schaffen, in denen obdachlose Menschen freiwillig ihre Bedarfe und Wünsche und Vorstellungen äußern können. Öffentliche Orte, an denen das möglich wäre, gibt es in Berlin genug, wie z.B. Schulen, Bibliotheken, Rathäuser.

  10. In dem 5 Punkte Programm aus dem Jahr 2018 hat die Selbstvertretung angeboten und vorgeschlagen, dass sich wohnungslose Menschen aktiv in den Wohnungsbau einbringen wollen, sowohl bei der Planung als auch bei der Durchführung.

  11. Grundsätzlich wichtig und richtig, dass das Problem eine hohe Aufmerksamkeit bekommt, dass etwas zur unmittelbaren Hilfe für obdachlose Menschen getan wird und dass die Aufgabe der Schaffung von bezahlbaren Wohnungen für wohnungslose Menschen in Angriff genommen wird. Allerdings haben wir – wie oben genannt – erhebliche Zweifel, ob eine Zählung der richtige Weg ist.

  12. Wir laden ein während der Nacht der Solidarität zu einer Kundgebung und Mahnwache vor dem Roten Rathaus in Berlin.
    Wir laden die Berliner Bevölkerung dazu ein, sich mit Schlafsäcken, Decken und Isomatten an unserer Kundgebund zu beteiligen.
    Wir möchten mit allen über unsere Sichtweise ins Gespräch kommen.
    Wir werden allen obdachlosen Menschen gedenken, die auf der Straße verstorben sind.

Liebe Mitmenschen,

Michaela Bauer 2020mein Name ist Michaela Bauer. Ich bin Studierende an der Evangelischen Hochschule (EvH) in Bochum und schreibe derzeit an meiner Masterarbeit im Studiengang Soziale Inklusion: Gesundheit & Bildung. Das Thema meiner Arbeit lautet "Politische Partizipation (Beteiligung) von wohnungslosen Menschen in Form von Selbstvertretung". Dazu möchte ich Menschen befragen, die...

... wohnungslos sind.
... ehemals wohnunglos sind.
... von Wohnungsnot bedroht sind.
... in unzureichenden Wohnverhältnissen leben.

Unter dem folgenden Link https://www.umfrageonline.com/s/polipa können Sie an der Umfrage teilnehmen. Die Befragung dauert ca. 10-15 Minuten. Alle Ergebnisse werden ausschließlich für meine Masterarbeit verwendet. Die Teilnahme an der Befragung ist freiwillig, anonym und hat keinerlei Nachteile für Sie. Ich freue mich über alle Personen, die an der Umfrage teilnehmen werden und bedanke mich jetzt schon einmal für Ihre Zeit!

Sollten Sie Fragen, Anregungen, Ideen haben, dann kontaktieren sich mich per E-Mail (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).

Viele Grüße!

Michaela Bauer

 

2020 01 Messe Bad Salzuflen 03 - Foto: Werner FrankeBericht von der Touristikmesse in Bad Salzuflen (10.-12.Januar 2020)

“Wohin du auch gehst, gehe mit ganzem Herzen” …...dies ist ein geflügeltes Wort von Konfuzius und Anlass einen Infostand mit vier Vertretern der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen in Bad Salzuflen auf der Touristikmesse zu beschicken um mit ganzem Herzen dabei zu sein.

2020 01 Messe Bad Salzuflen 05Bei dem Betreten der Messehalle empfängt den Besucher ein vielfältiges Stimmengewirr. Der Infostand der SWM befand sich am Rande der Halle. Von unserem Stand gegenüberliegend standen dicke, fette Reisecaravans. Schleppend entwickelte sich die Bereitschaft der Besucher mit uns ins Gespräch zu kommen.

Ein älteres Ehepaares, den Blick auf den Text unseres Standes gerichtet blieb stehen und beschäftigte sich mit der Aussage der Selbstvertretung. Überrascht, wohnungslose oder ehemals wohnungslose Menschen auf einer Touristikmesse vorzufinden kamen sie dann mit uns in das Gespräch. Bemerkenswert ihre Aussage: “Nicht nach dem Äußeren werten, sondern den Menschen so anzunehmen wie er ist” ließen christliche Aspekte vermuten.

2020 01 Messe Bad Salzuflen 02 - Spargelkönigin Astrid Unger vom Landhotel Baumanns HofNicht nur positive Aussagen, sondern auch Vorurteile kamen bei den Dialogen zur Sprache.

Ein älterer Messebesucher stellte sich als ehemaliger Berufssoldat vor. Er sei “Zwölfender” gewesen sagte er nicht ohne Stolz. Mit Nachdruck erklärte er, dass aus allen Jugendlichen, die in Freistatt gewesen sind und dort erzogen wurden, etwas geworden sei. Sie haben gelernt ihren Mann im Leben zu stehen.

[Foto links: Spargelkönigin Astrid Unger vom
Landhotel Baumanns Hof neben Dirk Dymarski]

“Wie richtet man eine Postadresse für einen jungen Mann ohne Wohnung ein” so die Frage einer Messebesucherin.

Eine Mutter bat uns um Hilfe für ihren 30jährigen Sohn. Wir konnten ihr den Rat geben den Sohn sich selbst zu überlassen bis er von selbst Hilfe sucht.
Einige Gespräche verliefen auch so, dass wir um Rat gefragt wurden wie man als Außenstehender betroffenen Menschen helfen kann. Vor allem bei Jugendlichen die abrupt ohne Absprache von zu Hause weggingen und seitdem „Couchsurfen”. Wir verwiesen in erster Linie auf die örtliche Wohnungslosenhilfe. Wir berichteten von unseren jährlichen Wohnungslosentreffen und luden ein.

2020 01 Messe Bad Salzuflen 01 - Foto: Werner FrankeNachdem sich eine gut gekleidete Frau schlau gemacht hatte sagte sie “Es geht mir gut ich kann etwas abgeben” und versenkte 20 Euro in der Spendenbox der Selbstvertretung.

So gab es auch immer wieder Neugierige die mit dem Begriff Selbstvertretung wohnungsloser Menschen nichts anfangen konnten. Hier konnten wir Nachhilfe geben und verschiedene Vorurteile gegenüber Wohnungslosen abbauen.

[Foto links: Ines Spiler, Projektleiterin der Messe Bad Salzuflen, Dirk (Freistatt), Corinna (Pforzheim) und Werner (Berlin) von der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen]

Im Gespräch an unserem Infostand freuten sich die Gesprächspartner mit uns dass wir es geschafft haben einen Mietvertrag zu haben. Wir wurden spontan in den Arm genommen.

2020 01 Messe Bad Salzuflen 04 HedemannVon Messeauftritt zu Messeauftritt verfestigt sich die Meinung dass sich gute Möglichkeiten ergeben mit Menschen in das Gespräch zu kommen um Vorurteile abzubauen und schrittweise zur Veränderung einer toleranten und menschlichen Gesellschaft beizutragen.

Corinna Lenhart
Werner Franke

Mit Bedauern müssen wir feststellen, das die Einrichtung der Berliner Stadtmission in  BerlinPankow auf Grund defizitärer Bewirtschaftung im März 2020 seine Pforten schließen will.

15 wohnungslose Bewohner verlieren ihr Dach über dem Kopf. Die Zukunft ist ungewiss. Geht man so mit Menschen um?

2020 Berliner StadtmissionWir engagieren uns in der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen und fordern, daß Menschen, die sich in einer Notlage befinden und in einem Notbehelf leben müssen, Unterstützung bekommen, um wieder in eine eigene bezahlbare Wohnung zu kommen.

Wir fordern, daß bezahlbarer Wohnraum geschaffen wird.

Da Wohnraum nicht sofort verfügbar ist, fordern wir weiterhin, daß die Stadtmission die Schließung sofort zurücknimmt.

Uns ist bekannt das Unterkünfte Kosten verursachen, doch Hilfe sollte vor Gewinn stehen.

Freistatt, 12.01.2019

Corinna Lenhart (Pforzheim), Dirk Dymarski (Freistatt), Olaf Jerke (Freistatt), Werner Franke (Berlin)

Für weitere Auskünfte stehen zur Verfügung:

Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! +49 5448 88555
Ralf Wenk +49 1573 3523123

Zettelwirtschaft - Quelle: WikiCommons, Beleg siehe Artikel Endeder Selbstvertretung wohnungsloser Menschen

Guten Tag,

zum offenen Koordinierungstreffen der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen möchte ich hiermit herzlich einladen.

Zeit: Montag, 03.02.2020 (Anreise) bis Donnerstag, 06.02.2020 (Abreise)

Ort: Seminar- und Gästehaus Wegwende, Freistatt, Niedersachsen

Inhalte und Zielsetzung

Den ursprünglich für März 2020 geplanten Termin des Koordinierungstreffens haben wir nach einigen Absprachen vorverlegt, weil aufgrund einer Beanstandung des Amtsgerichts Walsrode eine weitere Gründungsversammlung des Vereins Selbstvertretung wohnungsloser Menschen e.V. erforderlich geworden ist.

Die Zusammenlegung von Koordinierungstreffen und weiterer Gründungsversammlung hat das Ziel, Kosten zu sparen.

Damit ergeben sich insgesamt folgende Aufgaben (vorläufige Tagesordung):

  • weitere Gründungsversammlung (Mittwoch, 05.02.2020, 10:00 Uhr)
  • Berichterstattung über vergangene Aktionen und Veranstaltungen sowie Berichte aus den Regionalgruppen
  • Planung des Wohnungslosentreffens 2020 (politisches Programm und organisatorische Fragen)
  • Arbeitsstand der Umsetzung der vereinbarten Ziele
  • Verständigung über weitere Vorhaben (siehe Termin-Liste)
  • sonstiges

Montag, 03.02.2020 - Anreise, Auftakt & Berichte

bis 18:00 Uhr - Anreise
18:00 Uhr - Gemeinsames Abendessen
19:00 Uhr - Auftakt: Berichte und Informationen (jeweils 5 Minuten)

Dienstag, 04.02.2020 - Umsetzung der Ziele und Planung des Wohnungslosentreffens 2020

08:00 Uhr - Frühstück
09:00 Uhr - Arbeitseinheit 1
12:00 Uhr - Mittagessen
14:00 Uhr - Arbeitseinheit 2
18:00 Uhr - Abendessen
19:00 Uhr - Lesung in der Moorkirche - Timm Kruse: Weder geschüttelt noch gerührt, mein Jahr ohne Alkohol

Mittwoch, 05.02.2020 - Gründungsversammlung und Verabredungen

08:00 Uhr - Frühstück
10:00 Uhr - weitere Gründungsversammlung des Vereins Selbstvertretung wohnungsloser Menschen e.V. i.Gr.
11:00 Uhr - Arbeitseinheit 3
12:00 Uhr - Mittagessen
14:00 Uhr - Arbeitseinheit 4 und Zusammenfassung der Ergebnisse
16:00 Uhr - Eintragung des Vereins bei dem Notar Brettschneider in Sulingen
18:00 Uhr - Abendessen
19:00 Uhr - Film in der Moorkirche: Der Glanz der Unsichtbaren

Donnerstag, 06.02.2020 - Frühstück und Abreise

08:00 Uhr - Frühstück
09:00 Uhr - Abreise

Organisatorische Hinweise

Filmplakat - Der Glanz der Unsichtbaren (2019)

Anmeldung bitte bis Donnerstag, 23.01.2020 nur per email an
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Besondere Bedarfe (wie z.B. Ernähung, Barrierefreiheit, Assistenz, Fahrkartenzusendung usw.) bitte bei der Anmeldung mit angeben!

Unterkunft und Verpflegung sind kostenfrei,

Reisekosten können erstattet werden, dabei ist die jeweils kostengünstigste Variante zu wählen.

Hinweis: Da die Platzzahl im Seminarhaus begrenzt ist und während des Koordinierungstreffens eine weitere Gründugnsversammlung stattfindet, werden Anmeldungen von Gründungsmitgliedern bevorzugt berücksichtigt.

Wir freuen uns auf Dein Kommen!

Stefan (Berlin)
für die Koordinierungsstelle der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen

Abbildung: WikiCommons, siehe Link

 

modernnativityorg by Corey and Casey WrightDer 24. Dezember ist einer der seltsamsten Tage im Jahr. Vormittags sind alle Geschäfte rappelvoll, und die Menschen kaufen ein, als würde die Welt untergehen und es käme darauf an, so lange wie möglich durchzuhalten. Ab dem frühen Nachmittag sind dann nahezu alle verschwunden. Sie treffen sich in Wohnungen, in denen sie einen abgesägten Baum behängt haben, und veranstalten einen Warenaustausch ohne Geld, der aber viel Geld gekostet hat. Meistens sind es Menschen, die miteinander verwandt sind.

Menschen, die keine Wohnung haben oder kein Geld, können sehen, wo sie bleiben. Die Weihnachtsfeiern für arme und obdachlose Menschen, wie etwa die von Frank Zander, finden (fast) alle vor Weihnachten statt. Und auch die Geschäfte für bettelnde oder straßenzeitungsverkaufene Menschen gehen vor Weihnachten ganz gut, danach aber nicht mehr. An keinem anderen Tag im Jahr gibt es so viel Gewalt wie Weihnachten. Was also wünschen wir, wenn wir Frohe Feiertage wünschen?

Die Brüder Corey und Casey Wright haben die sozialromantische Jesus-Geschichte von Weihnachten in die heutige Zeit übersetzt. Das Little Home, in dem ein Kind zur Welt gekommen ist, hat ein Solarpanel auf dem Dach. Die Frau hat sich eben einen Kaffee-to-go geholt und der Mann macht offensichtlich ein Selfie, das er auf Facebook posten will. Der Typ draußen betreibt ökologische Landwirtschaft und checkt erstmal auf seinem Tablet, wo er hier gelandet ist. Und die drei Typen auf dem Segway-Rollern sind wahrscheinlich unter Tarif bezahlte Lieferanten des Online-Versandhändlers Amazon.

Nein, dies ist kein Plädoyer dafür, dass alles wieder so sein soll wie früher. Das geht schon allein deswegen nicht, weil es aufgrund des Klimawandels wahrscheinlich auf absehbare Zeit auch keinen Schneefall mehr zu dieser Jahreszeit geben wird. Die Klischees haben ausgedient, sie haben ihren Sinn verloren.

Was bleibt, ist ein sehr weitgehender Konsens darüber, dass es im deutschsprachigen Raum zweieinhalb freie Tage geben soll. Zweieinhalb freie Tage, an denen hoffentlich niemand aus der Wohnung geräumt wird, an denen keine böse Post von Gericht oder vom JobCenter zugestellt wird, an denen nicht gearbeitet werden muss, an denen vielleicht keine Fahrkartenkontrollen durchgeführt werden, an denen sich bestenfalls die Menschen gegenseitig in Ruhe lassen. Zweieinhalb Tage, an denen die Menschen, die auf der Straße sind, damit rechnen können, dass die anderen vielleicht ein wenig freundlicher sind als sonst. Die Feiertage als kleine Ruhepause in einer Welt, die am Abgrund taumelt. Eine Chance, einmal inne zu halten und zu sehen, wo wir gerade stehen.

Die Selbstvertretung wohnungsloser Menschen kann auf ein großartiges Jahr 2019 zurück blicken. Das Wohnungslosentreffen 2019 in Herzogsägmühle - erstmalig an einem anderen Standort als in Freistatt - war ein großer Erfolg. An vielen Themen wurde gearbeitet, wie das Ergebnisprotokoll zeigt. Bereits zu Anfang des Jahres 2019 gab es Förderzusagen durch die Aktion Mensch und durch das niedersächsische Sozialministerium, so daß die Arbeit bis Anfang 2022 gesichert ist. Von den vielen Veranstaltungen waren sicher der Kirchentag in Dortmund, das Recht-Auf-Stadt-Forum in Hamburg, die Teilnahme an der EFWE-Tagung in Loccum, die Mitwirkung auf dem ERROR-Festival in Bratislava echte Höhepunkte. Die Liste der Veranstaltungen, an denen Menschen aus der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen mitmischten und ihre Anliegen zur Sprache brachten, ist lang. Für das Jahr 2020 sind schon viele weitere Veranstaltungen geplant und verabredet.

Ein weiterer Meilenstein war die Gründung eines eigenen Vereins der Selbstvertretung Anfang Oktober 2019 im Rahmen des Koordinierungstreffens. Damit verfügt die Selbstvertretung nun über eine eigene Rechtsform. Das beinhaltet die Chance einer wirklichen formalen und rechtlichen Unabhängigkeit, die in den nächsten Jahren entwickelt und ausgebaut wird. Das ist bei weitem kein Selbstzweck, sondern es geht darum, diese Gesellschaft nachhaltig zu verändern.

Eine Wohnung darf keine Ware sein. Eine Wohnung dient der Daseinsvorsorge. Es kann nicht angehen, dass Menschen, die keine Wohnung (mehr) haben, dauerhaft auf unzureichende und unzumutbare Kältehilfeangebote und zwangsgemeinschaftliche Notübernachtungen angewiesen sein sollen, ohne Perspektive auf Veränderung. Und es kann auch nicht sein, dass Menschen, die auf der Straße sind, lediglich diese Form von Hilfe angeboten bekommen. Es kann nicht angehen, dass Menschen aufgrund von Profitinteressen aus ihrer Wohnung zwangsgeräumt werden. Es kann nicht angehen, dass Menschen auf der Straße von Ordnungskräften von ihren Schlafplätzen gewaltsam vertrieben werden. Das Menschenrecht auf Wohnung ist unteilbar, und die Selbstvertretung setzt sich dafür ein, dass Obdachlosigkeit und Wohnungsnot überwunden werden.

Aber das allein ist nicht alles: Die Selbstvertretung wohnungsloser Menschen ist auch ein soziales Netzwerk, eine Gemeinschaft von Menschen, die sich gegenseitig unterstützen und füreinander da sind.

Lasst uns diese Zeit der Feiertage nutzen, um Grüße zu senden und um miteinander in Verbindung zu bleiben.

In diesem Sinne wünsche ich frohe Feiertage und einen guten Start in das neue Jahr 2020!

Stefan

2019 bagw buta juergenVorbemerkung:

Von der BAG-Bundestagung traf ein Bericht ein von Corinna (Pforzheim) ein, in dem sie unter anderem über das Forum Partizipation stärkt, schützt und ermächtigt – Forschungsergebnisse einer empirischen Studie mit wohnungslosen und ehemals wohnungslosen Frauen berichtet.

Zu diesem Bericht gibt es eine ergänzende Erläuterung von Prof. Dr. Beate Blank (Villingen-Schwenningen).

Abschließend ergänzt Markus (Frankfurt am Main) mit einigen Hinweisen.

Die Selbstvertretung wohnungsloser Menschen war zudem noch mit einem eigenen Infostand auf der Bundestagung vertreten.


Corinna (Pforzheim) berichtet:

Alles rund ums Wohnen und Nicht-Wohnen – Für eine Nationale Strategie zur Überwindung von Wohnungsnot und Wohnungslosigkeit
Bundestagung der BAG Wohnungslosenhilfe e. V. 2019 - Tag 3 (13. November)

2019 bagw butaVom 11. bis 13. November 2019 fand in Berlin die Bundestagung 2019 der BAG Wohnungslosenhilfe e. V. statt. Corinna und Ilse waren als Referentinnen im Rahmen des Vortrags „Partizipation stärkt, schützt und ermächtigt“ für die Selbstvertretung wohnungsloser Menschen eingeladen.

Den Vortrag „Partizipation stärkt, schützt und ermächtigt – Forschungsergebnisse einer empirischen Studie mit wohnungslosen und ehemals wohnungslosen Frauen hielt Prof. Dr. Beate Blank von der Hochschule Villingen-Schwenningen. Ilse und Corinna sollten dazu eine Stellungnahme abgeben.

Ilse hat darüber berichtet wie sie in die Wohnungslosigkeit geriet und was die Notfallhilfe Köln wohnungslosen Menschen anbietet. Gleich zu Beginn der Wohnungslosigkeit wurde ihr eine Arbeit zugeteilt. Dabei ist die Arbeit die wohnungslose Menschen verrichten egal - Hauptsache man hat eine Tagesstruktur. Jeder Wohnungslose bekam seinerzeit pro Woche 40 DM auf die Hand. Es wurde auch kein Unterschied gemacht zwischen Männlein und Weiblein.

Corinna hat in diesem Rahmen die Selbstvertretung wohnungsloser Menschen vorgestellt und erläutert wie wir arbeiten und mit wem.

Nachdem ich meinen Vortrag beendet habe war Totenstille im Raum. Erst als Beate Blank noch einmal zu einer kurzen Diskussion die anwesenden 36 Personen aufforderte meldeten sich zwei Zuhörer. Ein Mitarbeiter der Erlacher Höhe Freudenstadt bewertete meinen Vortrag sehr kritisch: „Auch wenn wir wohnungslos waren, dann treten wir als Selbstvertretung schon sehr selbstbewusst und professionell auf. Wir könnten schon als Sozialarbeiter arbeiten, wir haben bereits das Expertenwissen und können die Fachsprache.“ Corinna entgegnete darauf dass sie ohne Studium keine Chance habe und auch schon diesbezüglich nachgefragt habe. Einige Teilnehmer aus den Einrichtungen waren darüber sehr froh. „Wir würden möglicherweise das bestehende System sprengen.“ Ein weiterer Kommentar von Seiten der Erlacher Höhe unterstellte „dass wir uns den Beruf ausgesucht haben wohnungslos zu sein, damit wir auf jede Veranstaltung fahren können und nicht mehr arbeiten müssen.

Auf den Vortrag von Beate Blank wurde in dieser Diskussion nicht mehr eingegangen.

Weiteres Programm der Bundestagung

Im Anschluss an den Vortrag von Beate Blank sprach der Bürgermeister Bezirk Mitte Stephan von Dassel über die kommunale Wohnungspolitik in Berlin. Er hob in seiner Rede hervor, dass Berlin sehr viel daran gelegen ist die Wohnungslosigkeit einzudämmen und Wohnungslose entweder von der Straße zu holen oder wenigstens in das Hilfesystem zu integrieren. Leider klappt dies nicht immer oder gar nicht wie er an einem Beispiel schildert. „Ein frisch operierter im Rollstuhl sitzender Mann wurde aus der Klinik entlassen und wurde wohnungslos. Von Dassel bot ihm seine Hilfe an, damit er so schnell wie möglich eine neue Wohnung findet. Er übergab seine Visitenkarte und setzte seine Mitarbeiter unter Druck dass sie alles tun sollten um diesen Mann ins Hilfesystem zu integrieren. Leider klappte dies überhaupt nicht, weil der Mann Scham hatte Hilfe zu beanspruchen.“

In diesem Zusammenhang berichtete der Bürgermeister auch dass die Hilfe auf der Straße in Berlin intensiviert werden soll – insbesondere auch bei traumatisierten Menschen. Der Berliner Senat will in die Straßensozialarbeit investieren, mehr Streetworker einstellen und auch Streetworker mit psychiatrischer Ausbildung in die Brennpunkte schicken. Es soll auch eine Vernetzung geben.

Nachdem der Bürgermeister seinen Vortrag beendet hatte stürmte ein Teilnehmer aus Berlin auf die Bühne und bezichtigte ihn als Rassisten gegenüber Wohnungslosen. Er sei derjenige der die „Platten“ räumen lässt und Wohnungslose vertreibt. Von Dassel ging nicht mehr auf diese Vorwürfe ein und verwies auf eine Stellungnahme auf seiner Homepage.

Der nächste Referent war Andrej Holm. Er berichtete über die „Krisen in der sozialen Wohnraumversorgung“. Andrej erläuterte die Wohnraumsituation in Berlin und davon dass die Wohnung vielfach nur noch als Investitionsprodukt angesehen wird. Viele Vermieter setzen ihre Mieter unter Druck, stellen Wasser und Energieversorgung ab, schreiben fiktive Sanierungsvorhaben oder ähnliches. Bei solchen Ankündigungen und weiteren psychischen Schikanen bekommt ein Teil der Mieter Angst und suchen sich andere Wohnungen zu anderen Konditionen. Die neueste Masche der Vermietenden ist eine Kündigung der Wohnung wegen Bagatellen. So berichten Mieter dass sie eine Kündigung erhalten haben, weil sie angeblich unberechtigterweise Stühle auf den Balkon gestellt haben. Diese Mieter haben sich daraufhin bei einem Rechtsanwalt kundig gemacht und sich über die Rechtslage informiert. Der Rechtsanwalt meinte sie müssen nichts befürchten. Der Vermieter kann deshalb nicht kündigen.

„Es gibt auch einen ständigen Konflikt zwischen dem Wohnen als Zuhause und dem Wohnen als Immobilie“

Das reichste Land der EU hat 678.000 Wohnungslose. Es gibt genügend Wohnungen für alle. Sie sind nur falsch verteilt. Ein großer Teil ist in Privatbesitz und nicht gemeinnützig. Auf der anderen Seite wird ständig gebaut zu Quadratmeterpreisen die sich kaum noch der Durchschnittsverdiener leisten kann. Was nicht steigt ist der gemeinnützige Wohnungsbau Hier hat die Regierung bereits 1989 die gesetzliche Regelung der Gemeinnützigkeit aufgehoben. Es gibt zwar noch Bestandswohnungen mit Gemeinnützigkeit aber deren Belegungsbindung läuft aus und damit sind die Wohnungen der freien Marktwirtschaft preisgegeben. Der Vermieter kann mit seinen Wohnungen tun und lassen was er will.

Anders sieht es in Österreich aus, wie Andrej erläuterte. Hier freuen sich die Mieter auf das Ende der Mietpreisbindung. Danach werden die Mieten günstiger, weil das Haus abbezahlt ist.

„Die Wohnungsfrage ist die soziale Frage unserer Zeit“, bemerkte Horst Seehofer 2018. Andrej Holm überlegte kurz und meinte dies schon einmal gehört zu haben. Er recherchierte nach und konnte einen Bezug zu Friedrich Engels (1872) und Damaschke (1904) herstellen. Das heißt die Wohnungsfrage beschäftigt uns also nicht erst seit die EU Erweiterung nach Osten geöffnet ist oder Fluchtbewegungen nach Europa und Deutschland strömen, sondern seit mehr als 150 Jahren. Nur hatten die Regierungen seinerzeit nach Lösungen gesucht und umgesetzt. Unsere heutige Regierung ist weit davon entfernt Lösungen zu suchen oder umzusetzen. Das genaue Gegenteil ist der Fall. Man will es auch nicht und wenn doch werden Vermietende oder Bauherren bevorzugt. So hat die Regierung vor einigen Jahren das Baukindergeld wieder eingeführt. Dies nutzt dem normalen Mieter nichts. Es sei denn er baut ein Haus und Kinder. Denn nur wer ein Eigenheim baut und Kinder hat profitiert davon.

Auch das Wohngeld nutzt den meisten Mietern nichts um sich Unterstützung vom Staat zu holen. Die Mietbelastung liegt in einer Höhe von 42,6 % des Einkommens, die durchschnittliche Leistbarkeit eines Einkommens bei 30 %. Zusätzliches Wohngeld bekommen bundesweit nur 160.000 Haushalte oder 1,2 % der Haushalte in Deutschland.

Vor einem Jahr tagte der „Alternative Wohngipfel“ in Berlin. Hier haben sich verschiedene Akteure wie z. B. DGB, BAGW, Deutscher Mieterbund und weitere Initiativen zusammengetan um zu beraten wie man den Staat dazu bringen kann Wohnungen zu bauen. Es gab seitdem auch immer wieder verschiedene Aktionen. So hat man z. B. am 19. September eine Menschenkette gebildet um gegen den Mietenwahnsinn zu protestieren.

Stefan Körzell, DGB: „Viele Arbeitnehmer können sich heute bezahlbaren Wohnraum leisten. Deshalb hat man sich diesem Bündnis angeschlossen. Auf dem Wohngipfel gab man uns nur 90 Sekunden Zeit um über die Mietsituation zu reden. Deshalb hat man sich schon im Vorfeld zusammengesetzt und die Positionen dargelegt. Um Veränderungen durchzusetzen müssen wir uns verbünden und vernetzen. Damit können wir Druck von unten aufbauen.

Der Deutsche Mieterbund beteiligt sich seit neuesten auch an dem Bündnis. Man hat erst Überzeugungsarbeit beim Landesverband leisten müssen. Aber es ist ein erster Schritt um Kampagnenarbeit organisieren zu können. Auch sie plädieren dafür dass die Mieter laut werden müssen um Druck aufzubauen und Veränderungen in Gang zu bringen.

Die BAGW ist seit Jahren aktiv in Bündnisarbeit und macht immer wieder aufmerksam kleinere Schritte der Wohnungspolitik zu verändern.

Es sind nicht die großen Schritte die in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden, sondern die kleinen Aktionen wie z. B. eine Hausbesetzung, meinte auch Andrej Holm in seinem Schlussplädoyer. Unsere Mieten steigen ja nur um 1,2 % pro Jahr. Dies ist aus Sicht der Experten angeblich noch leistbar. Aber unsere Einkommensspirale macht dies nicht mehr mit. Deshalb wird auch immer wieder gekündigt und die Häuser verkauft.

Aus der Reihe der Teilnehmenden gab es deshalb den Vorschlag dass eine Kündigungssperrfrist für neue Vermieter von Wohnungen und Häusern gesetzlich eingeführt werden.Damit kann man Entmietungen entgegenwirken.

Verena Rosenke machte zum Schluss noch auf eine Veranstaltung im März aufmerksam: Am 29. März soll in Berlin wieder eine Großdemo zum Thema Wohnen stattfinden.


Beate Blank (Villingen-Schwenningen) erläutert dazu:

Nun schalte ich mich doch per Mail ein, obwohl mir bewusst ist, dass Mails kaum zur Klärung beitragen können. Aber ein Versuch ist es wert. Vielleicht kann ich Missverständnisse aufklären und vermeiden, dass einzelne Personen möglicherweise beschädigt werden. Dies wäre aus meiner Sicht völlig unbegründet und sicherlich von niemandem beabsichtigt. Herr Günther hat mich in seiner Mail an Herrn Sartorius angesprochen. Gerne will ich meine Wahrnehmung kurz darstellen.

2019 bagw buta ilse corinnaAus meiner Sicht vermischen sich einige Ebenen, die an dem Vormittag im Workshop direkt und indirekt angesprochen wurden. Da ist zunächst die Ebene der Reaktionen der Teilnehmenden auf die Selbstvertretung wohnungsloser oder ehemals wohnungsloser Frauen. Seit vielen Jahren beobachte ich die ambivalenten Reaktionen auf ihr selbstbewusstes Auftreten. Dies führt nicht selten zu mitunter sehr persönlichen Anfragen an die Referentinnen und dazu, dass sie sich für ihr zivilgesellschaftliches Engagement als (ehemals) wohnungslose Frau rechtfertigen müssen. Gleichzeitig frage ich mich, ob die Fragen an die männlichen Mitglieder der Selbstvertretung auch in dieser Art und Weise gestellt worden wären? Corinna Lenhart und Ilse Kramer wurden nicht nur von Herrn Günther persönlich angesprochen. Da waren einige kritische Anfragen mehr aus dem Publikum. Nach vielen vergleichbaren Situationen stelle ich ganz klar einen Gender-Unterschied in der Ansprache von (ehemals) Betroffenen fest, nehme aber auch wahr, dass dies dem Publikum nicht bewusst ist. Wie auch immer Ihre persönliche Antwort ausfiele und unabhängig von Gender-Aspekten haben sich die Teilnehmenden, nach anfänglichem Schweigen, sehr intensiv beteiligt. Dies ist ja das Ziel eines Workshops. Insgesamt ist dies auch ein persönlicher Erfolg für Corinna und Ilse. Sie haben klar gemacht was sie wollen und weshalb sie sich in der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen engagieren.

Die inhaltliche Ebene der Diskussion war m. E. sachlich und inspirierend. Einzelne Beiträge habe ich während der Veranstaltung unmittelbar kommentieren können. Beispielsweise die Frage nach kreativen Erprobungsräumen in den Einrichtungen oder nach Ermächtigungsstrategien von ehemals wohnungslosen Frauen für aktuell betroffene Frauen in einer Notunterkunft. Ohne die kritischen Anfragen der Teilnehmenden hätten wir diesen Erkenntnis- und Lernprozess nicht gemeinsam machen können.

Der Diskussion - gewissermaßen im Subtext unterlegt - war die Ebene der Partizipation in den Strukturen und dem Hilfesystem der Wohnungslosenhilfe. Die Frage der Alibipartizipation (Tokenism) habe ich im Rahmen meines Vortrages als eine Form der Nicht-Partizipation, so die Forschung, angesprochen. Auf der Ebene der strukturell noch nicht verwirklichten Partizipation ist der Grat zur Instrumentalisierung der Betroffenen schmal. Tagungen und Gremienarbeiten sind grundsätzlich anfällig für Alibi-Strukturen. Saul Alinsky spricht deshalb in Community Organizing von „der Macht der Vielen“ die es bedürfe, um mächtige Strukturen zu verändern und um gestärkt als Person daraus hervorzugehen. Nun ist aber eine BAG W Tagung nicht die Community der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen. Auch kann davon ausgegangen werden, dass Corinna und Ilse erfahrene Expertinnen sind, die wissen auf was sie sich einlassen, wenn sie sich auf ein Podium setzen. Trotzdem hoffe ich, dass sie in ihrer Peer Group gut unterstützt werden. Stefan Schneiders Bitte um Stellungnahme und Jürgen Schneiders Koordinationsangebot verstehe ich in diesem Sinne.

Sollte es weiteren Gesprächsbedarf geben, komme ich gerne nach Freudenstadt.


Markus (Frankfurt am Main) berichtet ergänzend:

BundesArbeitsGemeinschaft für Wohnungslosenhilfe ... 3-tägige Fachtagung zu Verarmung und Wohnungsnot ...

Auf der diesjährigen Bundestagung BAGW im Mercure Hotels Moa Berlin in Berlin waren nicht nur ca. 970 Teilnehmende aus ganz Deutschland, darunter viele im Sozialbereich Tätige - SozialarbeiterInnen - , sondern auf den Podien konnte man erstmals Vertreter von CDU und FDP begrüßen und sogar Kooperationsanfragen mit Vertretern von "Haus und Grund" diskutieren.

Am Montagvormittag, sogar schon Sonntagnachmittag, gab es Möglichkeit zu Projektbesuchen in Berlin vor Ort. Die Stadtmission in der Lehrter STraße informierte über das medizinische Angebot und deren Entwicklung in den letzten 5 bis 10 Jahren sowie das "Berliner Klientel". Aufgeworfen wurden auch Fragen, inwieweit SozialarbeiterInnen mit 2.400 Euro brutto für 30 Euro/Wochenstunden sich Mietwohnungen in Berlin leisten können. Ähnliches gilt vielleicht in München und Frankfurt, doch Bundesländer handhaben unterschiedlich. Und inwieweit Medizinstudenten oder Ärzte, die mit 24h-Schichten und Nachtdiensten hart rangenommen werden, sich zusätzlich ehrenamtlich für Obdachlose engagieren können.

Partizipation soll helfen, dass Armut und Obdachlose wieder zu Tagesstrukturen und sinnvollen integrativen Tätigkeiten kommen. Hier stellten sich das Dorf Freistatt bei Osnabrück und Herzogsägmühle bei München mit ihrem aktuellen Angebot und ihrer Geschichte vor. Zudem wurde auf der Mitgliederversammlung ein "Partizipations-Fonds" beschlossen, der zukünftig Teilnehmenden ermöglichen soll, an Events zu partizipieren und dabei mit Fahrt- und Unterkunftskosten und sonstigem Aufwand voll unterstützt zu werden.

Ein wissenschaftlicher Vortrag fragte, wer den prekär Lebende seien und unterschied drei Zonen, die gut Integrierten, die Präkaren und die Exkludierten, anhand von verschiedenen Daten und auch konkreten Fotos, vom Gruppenfoto der Bürokaufleute über die Wohnungssuchende in München bis zu den Obdachlosen unter der Brücke.

Gemeinsames Ergebnisprotokoll der Arbeitswoche der Koordinierungsstelle der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen 09.-13.12.2019 Freistatt

Anwesende

Astrid (Freistatt/ zeitweise) Axel (Berlin / zeitweise) Bianca (Herzogsmühle) Carsten (Herzogsägmühle) Corinna (Pforzheim, ab Donnerstag), Dirk (Freistatt) Frank (Freistatt/ zeitweise), Gaby (Freistatt, zeitweise) Hanne-Lore (Lüneburg), Ilse (Köln, Montag-Donnerstag), Janine (Freistatt, zeitweise) Jürgen (ANW), Karsten (Mainz), Lutz (Herzogsägmühle) Marcus (Freistatt/ zeitweise), Maria (Berlin, ab Dienstag), Markus (Herzogsägmühle), Olaf (Freistatt), Thomas (Herzogsägmühle), Regina (Wien), Stefan (Berlin), Uli (Herzogsägmühle), Uwe + Hund Arko (Lüneburg), Werner (Berlin)

Montag, 09.12.2019, Vormittags

Wir sammeln die Themen und verteilen sie auf die Woche. Die Themen sind:

  • Geld, Strategien & Konfliktkommunikation (Mo nachmittag)
  • Geschäftsordnung ausarbeiten
  • Obdachlosenzählung in Berlin
  • Social Media und Printmedien
  • Auswertung bestehender Veranstaltungen
  • Regional-Gruppen bilden / Frauengruppe
  • Vorstandssitzung ab Do 14:00 Uhr
  • Zusammenfassung der Ergebnisse Freitag nachmittag,
  • weitere Themen nach Vereinbarung

Montag, 09.12.2019, nachmittags

Wir sprechen die Bewilligung für den Antrag Koordinierungsstelle (Modellprojekt des Landes Niedersachsen) sowie den Antrag bei der Aktion Mensch (Wohnungslosentreffen 2019-2021) durch und besprechen damit verbundene Fragen.
Insbesondere bei der Abrechnung ist besondere Sorgfalt geboten, um den Richtlinien zu entsprechen (z.B. Originalbelege zur Abrechnung, alle Ausgaben müssen zweckgebunden sein.
Der Text der Anträge wird kopiert und liegt allen anwesenden Menschen vor.

Der neue Geschäftsführer von Bethel im Norden, Claus Freye ist kurz zu Gast, stellt sich vor und sagt seine Unterstützung für das Projekt Selbstvertretung vor.

Dienstag, 10.12.2019 vormittag

Arbeit in den Arbeitsgruppen Geschäftsordnung und Obdachlosenzählung (sog. Nacht der Solidarität)

Dienstag, 10.12.2019 nachmittags

Uli berichtet über die Ergebnisse der AG Geschäftsordnung
Wir diskutieren das Thema Obdaclosenzählung

Mittwoch, 11.12.2019 vormittag

2019 12 uebersicht veranstaltungenWir erarbeiten gemeinsam eine Übersicht der Veranstaltungen, die im Laufe des Jahres 2019 unter Beteiligung von Menschen der Selbstvertretung stattfanden (siehe FOTO).

Sichtbar wurde
1. die große Fülle an Veranstaltungen
2. die Verschiedenheit der Formate.
Zu einer Einzel-Auswertung der Veranstaltungen sind wir nicht gekommen.

Mittwoch, 11.12.2019, Social Media Gruppe

Ergebnisse siehe Foto (Anlage)

Mittwoch, 11.12.2019 nachmittag, Donnerstag, 12.12. vormittag und Freitag, 13.12.2019 vormittag (zusammengefasst)

Thema war die Zielsetzungen des Vereins. Wir haben unterschieden in

  • Leitbild,
  • Aussagen der Programme der Wohnungslosentreffen (z.B. 5-Punkte-Programm aus 2018) und
  • Satzungszwecke.

Vorgeschlagen wurde die Zielentwicklung nach Balance-Score-Card. Hier gibt es 4 Dimensionen

  Finanzen (F)  
Kunden / Adressaten (KA)
   Mitarbeiter/ Aktive (MA)
  Prozesse/ Strukturen (PS)  

Diesem Muster entsprechend haben wir 4 Gruppen gebildet, diese haben ihre Ergebnisse vorgestellt. Vereinbart wurde, aus den Ergebnissen der Gruppenarbeit maximal 3 Ziele festzulegen.

Ziel Messzahl Zielwert Termin Verantwortliche
F1 Födermitglieder sind gewonnen Mitglieder 100 31.07.2020 Lutz, Markus (Mühle), Werner (Berlin)
F2 638 Amtsgericht sind über die Selbstvertretung informiert als Bußgeldmöglichkeit (Flyer, Überweisungsträger, Karten mit Daten und QR-Code a) sind angeschrieben b) persönlich informiert Anzahl a) 638 b) 10 31.07.2020 Karsten (Mainz), Jürgen Schn.
F3 Ein Projekt der Selbstvertretung ist gefördert Anzahl 1
31.12.2020 Olaf, Hanne-Lore, Uwe
KA 1 Botschaften sind formuliert (Problembeschreibung + Lösung) Anzahl 5 29.02.2020 Markus (Mühle), Bianca (Mühle), Astrid (Freistatt)
KA 2 Ein Konzept für Öffentlichkeitsarbeit ist erstellt Anzahl 1 31.07.2020 Bianca (Mühle), Maria (Berlin), Astrid (Freistatt)
KA 3 Eine Kampagne der Öffentlichkeitsarbeit ist gestartet Anzahl 1 30.11.202 Dirk (Freistatt), Markus (Mühle)
MA 1 Eine Fortbildung zum Vereinsrecht für Vorstand+ Reginalgruppenkoordinierende ist durchgeführt Anzahl 1 30.04.2020 Frank (Freistatt)
MA 2 Training für Lobbyarbeit ist durchgeführt (Auftreten vor anderen, Argumentation, Präsentation, Auftritt im Rahmen einer Veranstaltung, Sprechen) Anzahl 1 Wohnungslosentreffen 2020 19.-26.07.2020 Frank, Dirk (Freistatt)
PS 1 Prozessabläufe und Checkliste für
a) Arbeitsgruppentreffen, b) Koordinierungstreffen
c) Wohnunglosentreffen
sind erstellt
Anzahl 3
a) 1
b) 1
c) 1
28.02.2020 Orga-Team (Frank, Janine, Jürgen, Stefan)
Koordinierungsstelle (Olaf, Dirk)
Hanne-Lore, Uwe
PS 2 Prozessabläufe und Checkliste für Teilnahme an Tagungen sind erstellt Anzahl 1 31.03.2020 Stefan (Berlin), Carsten (Mühle), Bianca (Mühle), Hanne-Lore (Lüneburg)
Maria (Berlin)
Astrid (Freistatt)
Markus (Mühle)

Donnerstag, 12.12.2019 nachmittag – Vorstandssitzung

Protokoll wird erstellt von Corinna. Über die Vorstandssitzung berichtet eine Pressemeldung von Corinna & Werner (siehe Anlage)

Freitag, 13.12.2019 vormittag

1. Pressemitteilung

Werner und Corinna erarbeiten eine Pressemitteilung. Dazu wurde ein Foto aufgenommen. Pressemitteilung mit Foto soll verbreitet werden über
a) Webseite Wohnungslosentreffen
b) Freistätter Onlinezeitung
c) Medienverteiler

2. Obdachlosenzählung / sog. „Nacht der Solidarität“ am 29./30.01.2020

Der Entwurf einer Stellungnahme von Menschen aus der Selbstvertretung wurde gemeinsam erarbeitet (Dienstag nachmittag).
Inhaltlich stimmen alle Anwesenden damit überein.
Verabredet wurde,

a) die Stellungnahme weiter zu überarbeiten (Kürzung / Straffung)
b) in der Nacht der Solidarität eine Kundgebung vor dem Roten Rathaus in Berlin durchzuführen.

  • Feuerschale
  • Aufsteller und Infomaterial
  • Stellungnahme in Papierform
  • Kreuze von Jürgen (Potsdam) als Mahnung an die Kältetoten
  • ggf. Suppe und oder Verpflegung
  • mit Bündnispartnern, z.B. Wohnungslosenparlament, Plattengruppe und Tee- und Wärmestube Neuköln, Karuna bzw. Momos und Armutsnetzwerk.

weiteres:

  • Start der Medienkampagne ab 27.01.2020 bei Karuna in Kreuzberg (Verantwortlich für den Raum: Werner)
  • Anmeldung der Kundgebung (Stefan)
  • Informationen an alle Menschen aus der Selbstvertretung, damit sie sich regional an der Kampagne mit Solidaritätsaktionen beteiligen können.
  • Arbeitsgruppe: Werner (Berlin) Maria (Berlin), Axel (Berlin), Dirk (Freistatt), Stefan (Berlin)

3. Gerätebedarf

Anträge für Anschaffungen für die Selbstvertretung mit Beschreibung und Begründung und Preis mögen bitte gestellt werden bis zum 14.01.2020 per email.
Das Orga-Team (Frank, Stefan, Janine, Jürgen) wird auf dem Treffen am 15.01.2020 darüber entscheiden.

4. Freistellungsbescheid

Frank Kruse informiert darüber, dass per Schreiben vom 04.12.2019 der Freistellungsbescheid vom Finanzamt Sulingen für den Verein Selbstvertretung wohnungsloser Menschen eingegangen ist. Der Freistellungsbescheid ist eingescannt und an die Vorstandsmitglieder verteilt.
Das Original sowie alle weiteren Vereinsdokumente werden in einem Raum im Haus Wegwende archiviert.

Weitere (vereinbarte) Termine (siehe auch Terminliste)

  • Arbeitsgruppentreffen – Programmkonferenz für das Wohnungslosentreffen 2020
    25.05. - 28.05.2020, Boden, Tirol
    Während dieses Treffen Vorstandssitzung (7 Vorstandmitglieder + 4 beratende Mitglieder Orga-Team) 11 Menschen (geplant)
    dazu 9 weitere offene Plätze, sowie Menschen für Catering
  • Koordinierungstreffen Herbst 2020 – Freistatt
    09. September Anreise bzw. Vorstandssitzung ab 14:00 (geplant)
    12. September Abreise nach Frühstück
  • Frauenfachtagung 13.-15.01.2020, Felicitas Dittrich, Ev. Fachhochschule Bochum. Bisher Zusagen von Regina (Wien), Gaby (Freistatt), Hanne-Lore (Lüneburg), Maria (Berlin), Bianca (ggf.), Dagmar (Mainz), Ilse (Köln), Astrid (Freistatt)
    Verhindert: Corinna (Pforzheim)

Anlagen

1. Pressemitteilung zur Konstituierenden Vorstandssitzung des Vereins Selbstvertretung wohnungsloser Menschen e.V. i.G. [FEHLT NOCH)
2. Entwurf einer Stellungnahme zur Obdachlosenzählung / sog. „Nacht der Solidarität“ am 29./30.01.2020
3. Foto von der Gruppe Social Media

ANLAGE 1 - liegt noch nicht vor (Werner)
ANLAGE 2 – gesondertes Dolument

STATUS ENTWURF: Position der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen zur „Nacht der Solidarität“ vom 29. auf den 30. Januar 2020 in Berlin

In der Nacht vom 29. auf den 30. Januar 2020 will der Berliner Senat obdachlose Menschen, die vom bestehenden Hilfesystem bisher ungenügend erreicht werden und auf der Straße leben, zählen.
Der Senat gibt an, dass er auf Grundlage der Ergebnisse aus dieser Nacht seine Hilfs- und Beratungsangebote ausweiten und spezialisieren will.
Gegenwärtig schätzt der Berliner Senat die Zahl der obdachlosen, auf der Straße lebenden Menschen auf 6.000 – 10.000 Menschen.
(Quelle: https://www.berlin.de/nacht-der-solidaritaet)

Menschen aus dem Netzwerk der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen möchten dazu wie folgt festhalten:

  1. Aus Sicht von wohnungslosen Menschen ist die Zählung bedrohlich. Fremde Menschen in Gruppen durchstreifen den öffentlichen Raum und sprechen beliebig Menschen an, die sie für obdachlos halten.

  2. Es ist für Menschen, die auf der Straße leben, ein würdeloser Vorgang, gezählt zu werden, ohne dass die Situation grundlegend verändert wird.

  3. Der Nutzen der Zählung ist für wohnungslose Menschen nicht erkennbar.
    • unauffällige obdachlose Menschen werden gar nicht erkannt.
    • Menschen werden aufgrund von Zuschreibungen und Wertungen als obdachlos eingestuft, obwohl sie gar nicht obdachlos sind.
    • jemand, der nicht gezählt werden will, wird sich der Zählung entziehen
    • Menschen, die sich in Parks, Dachböden, Kellern, Kleingartenanlagen, im Wald usw. aufhalten, werden auch gar nicht erfasst.
    • wir befürchten, dass die verschiedenen Teilgruppen obdachloser Menschen gegeneinander ausgespielt werden sollen, z.B. Menschen aus anderen Ländern und Menschen ohne Papiere, Leistungsansprüche usw.

  4. Der Senat beschränkt seine Zählung selbst, in dem er festlegt: „Wir gehen nicht in die Parks, wir gefährden uns nicht selbst“. Das bestätigt unser Argument, dass die Zählung als Bedrohung angesehen wird.

  5. Wir bezweifeln, dass die Zählung überhaupt den gewünschten Erfolg haben wird.

  6. „Steuerung der Unterbringung wohnungsloser Menschen“ - mit dieser menschenverachtenden Formulierung begründet der Senat seine Zählung. Die Zählung hat eine Alibi-Funktion, Tiere werden gezählt – Menschen muss geholfen werden. Im Fall von wohnungslosen Menschen muss das eine Wohnung sein.

  7. Die Wohnungspolitik des Senats ist mit verantwortlich für die erhebliche Zunahme der Wohnungsnot und Obdachlosigkeit. Jeden Tag werden in Berlin einzelne Menschen und Familien zwangsgeräumt. Und für Menschen ohne Wohnung ist es gegenwärtig nahezu aussichtslos, eine eigene und bezahlbare Wohnung finden zu können.

  8. Wir können nicht erkennen, dass der Senat auf Grundlage der Zählung bezahlbare und menschenwürdige Wohnungen schaffen bauen oder erwerben wird.

  9. Die Menschen von der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen wollen ihren Beitrag leisten zur Überwindung von Wohnungslosigkeit, Wohnungsnot und Hilflosigkeit. Statt auszuschwärmen und die Stadt zu durchsuchen, wäre es sinnvoller, einladende Anlaufpunkte zu schaffen, in denen obdachlose Menschen freiwillig ihre Bedarfe und Wünsche und Vorstellungen äußern können. Öffentliche Orte, an denen das möglich wäre, gibt es in Berlin genug, wie z.B. Schulen, Bibliotheken, Rathäuser.

  10. In dem 5 Punkte Programm aus dem Jahr 2018 hat die Selbstvertretung angeboten und vorgeschlagen, dass sich wohnungslose Menschen aktiv in den Wohnungsbau einbringen wollen, sowohl bei der Planung als auch bei der Durchführung.

  11. Grundsätzlich wichtig und richtig, dass das Problem eine hohe Aufmerksamkeit bekommt, dass etwas zur unmittelbaren Hilfe für obdachlose Menschen getan wird und dass die Aufgabe der Schaffung von bezahlbaren Wohnungen für wohnungslose Menschen in Angriff genommen wird. Allerdings haben wir – wie oben genannt – erhebliche Zweifel, ob eine Zählung der richtige Weg ist.

  12. Wir laden ein während der Nacht der Solidarität zu einer Kundgebung und Mahnwache vor dem Roten Rathaus in Berlin.
    Wir laden die Berliner Bevölkerung dazu ein, sich mit Schlafsäcken, Decken und Isomatten an unserer Kundgebund zu beteiligen.
    Wir möchten mit allen über unsere Sichtweise ins Gespräch kommen.
    Wir werden allen obdachlosen Menschen gedenken, die auf der Straße verstorben sind.

    ANLAGE 3 – Foto
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