Offenes Koordinierungstreffen der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen - 04.-06.11.2020 - Online

2020 foto kundgebungGuten Tag,

es ist gute Tradition, dass im Frühjahr und Herbst offene Koordinierungstreffen der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen stattfinden. Sie dienen dazu, Bilanz der bisherigen Arbeit zu ziehen, sich über aktuelle Entwicklungen auszutauschen, offene Fragen zu besprechen und weitere Aktionen zu planen.

Im Herbst 2020 sollte das offene Koordinierungstreffen in Berlin stattfinden. Alle haben sich sehr daruf gefreut und wir haben mit dem BUM in Kreuzberg auch einen sehr schönen Veranstaltungsort gefunden. Allerdings: aufgrund der sich erneut ausbreitenden Corona-Pandemie haben wir schweren Herzens dieses reale Treffen absagen müssen.

Die Informationen zu Fotos, Videos und Tonaufnahmen, die wir für das Online-Wohnungslosentreffen bekannt gegeben haben, gelten auch für dieses Treffen:
Informationen zu Fotos, Video und Tonaufnahmen.pdf

Änderungen und Ergänzungen des Programms sind möglich und werden hier bekannt gegeben.
Weitere Themen können jederzeit angemeldet werden.

Für die Online-Treffen gelten folgende Regeln:

1. Beiträge wohnungsloser und ehemals wohnungsloser Menschen haben Vorrang (Ausnahme: Verabredete Inputs)
2. Menschen, die bisher noch nichts gesagt haben, kommen vor Menschen zu Wort, die bereits gesprochen haben
3. Wortbeiträge von Frauen werden vorgezogen, wenn überwiegend Männer gesprochen haben.

 

Mittwoch, 04.11.2020

14:00 - 15:30 Auftakt: Wer ist da und was gibt es zu berichten zu besprechen (offene Runde)

Moderation: Stefan (Berlin) Protokoll: N.N.
https://us02web.zoom.us/j/88579636342
Meeting ID: 885 7963 6342

18:00 Uhr - Offenes Zoom-Meeting

https://zoom.us/j/91008920519?pwd=Ylhyem4xdUU4MkxOQWpXcXd5MWIrQT09
Meeting-ID: 910 0892 0519
Kenncode: 221996
Schnelleinwahl mobil
+496938079883

Donnerstag, 05.11.2020

09:00 - 10:45 Uhr Mitgliederversammlung

Leitung: Uwe (Lüneburg)
https://zoom.us/j/97812897933?pwd=bkhESWYzVnA5VHdEQlZwckZBVllDUT09
Meeting-ID: 978 1289 7933
Kenncode: 926659

Mitgliederversammlung - Einladung, Tagesordnung.pdf

11:00 - 12:15 Uhr Frauen in der Selbstvertretung. Vorstellung von aktuellen Forschungsergebnissen

Moderation & Input: Felicitas (Dortmund) Protokoll: Corinna (Pforzheim)
https://us02web.zoom.us/j/82127905033
Meeting ID: 821 2790 5033

12:30 Uhr Offenes Meeting in der Mittagspause zum freien Austausch

https://zoom.us/j/99197044202?pwd=Y2s5dWcydXc5N1hzd0VVNitXSFF5Zz09
Meeting ID: 991 9704 4202/ Telefon: +496950502596,,99197044202#,,,,,,0#,,557360#

14:00 - 15:15 Uhr Regionen/ Gruppen / Netzwerke / Kerne. Austausch und Ideensammlung

Moderation: N.N. Protokoll: Corinna (Pforzheim)
https://us02web.zoom.us/j/81977833022
Meeting ID: 819 7783 3022

15:30 - 17:00 Uhr Geld-Beschaffung für den Verein. Ideensammlung

Moderation??? Protokoll: Corinna (Pforzheim)
https://us02web.zoom.us/j/87050919976
Meeting ID: 870 5091 9976

18:00 Uhr Offenes Zoom-Meeting

https://zoom.us/j/92899023893?pwd=UU9ud0dkbzBOYXFUUXRBWDExajliZz09
Meeting-ID: 928 9902 3893
Kenncode: 023430
Schnelleinwahl mobil +496971049922

Freitag, 06.11.2020

09:00 - 10:45 Uhr Erarbeitung einer Stellungnahme zur Kältehilfe und zu den Corona-Pandemie-Maßnahmen

Moderation??? Protokoll: Corinna (Pforzheim)
https://us02web.zoom.us/j/85934698376
Meeting ID: 859 3469 8376

11:00 - 12:15 Uhr Stellungnahme zu den Corona-Pandemie-Maßnahmen

Moderation?? Protokoll: Corinna (Pforzheim)
https://us02web.zoom.us/j/89926704931
Meeting ID: 899 2670 4931

12:30 Uhr - Offenes Meeting in der Mittagspause zum freien Austausch

Link: https://zoom.us/j/92464721230?pwd=U25CaThqNUVud2pEcUtTQy9xMXdGUT09
Meeting ID: 924 6472 1230/ Telefon: +496950502596,,92464721230#,,,,,,0#,,046062#

14:00 - 15:15 Uhr Gespräch zur Planung weiterer Vorhaben

Moderation? Protokoll: Corinna (Pforzheim)
https://us02web.zoom.us/j/88236208957
Meeting ID: 882 3620 8957

15:30 - 17:00 Uhr Zusammenfassung der Ergebnisse / Gemeinsames Ergebnisprotokoll.

Moderation & Protokoll: Stefan
https://us02web.zoom.us/j/89910180512
Meeting ID: 899 1018 0512

18:00 Uhr Offenes Zoom-Meeting

https://zoom.us/j/92023744914?pwd=RkRLb1lheHZ1T1JSM1JsTHpvanVlZz09
Meeting-ID: 920 2374 4914 - Kenncode: 014062
Schnelleinwahl mobil +496950502596

Einladung

Hinweis: Dieser Workshop ist ausgebucht - es können nur noch Nachrückerplätze vergeben werden!

Guten Tag,

Du bist wohnungslos und ehemals wohnungslos oder befindest Dich in Wohnungsnot und möchtest Dich im Netzwerk der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen engagieren? Dann könnte dieser Workshop für Dich das Richtige sein

1. Hintergrund

Wenn unterschiedliche Menschen aufeinander treffen und etwas gemeinsam erreichen wollen, bleiben Differenzen, Meinungsverschiedenheiten, unterschiedliche Sichtweisen usw. nicht aus. Es liegt auf der Hand, dass diese Unterschiede nicht durch Schreien, Weggehen, Ausgrenzen, nicht durch verbale oder körperliche Gewalt und eigentlich auch nicht durch Mehrheitsentscheidungen gelöst werden können. Wenn Probleme und Konflikte nicht gut aufgelöst werden, ist das oft ein großes Hindernis für ein gemeinsames Arbieten.

Aus diesem Grund hat die Selbstvertretung wohnungsloser Menschen auf dem Koordinierungstreffen im Herbst 2018 entschieden, ein Deeskalationstraining durchführen zu wollen. Es hat einige Zeit gebraucht alles zu organisieren, dann kam die Corona-Pandemie dazwischen, aber nun endlich ist es soweit.

2. Inhalt & Ziel

Wir möchten ein Podium bieten, wo Idee, Gedanken, Unstimmigkeiten und Ärger zum Thema Selbstvertretung Raum haben.

Folgende Fragen können eine Rolle spielen:

  • Wie schaffen wir Akzeptanz für unterschiedliche Idee und Wege der Umsetzung?
  • Wie können wir unser Netzwerk nutzen?
  • Wie gehen wir konstruktiv mit unterschiedlichen Meinungen um?
  • Wie können wir Hürden ausräumen, die einer guten Zusammenarbeit im Weg stehen?
  • Wie können wir streiten, ohne zu eskalieren?
  • Welchen Einfluss haben unsere Annahmen über andere auf unser Handeln?
  • Und wie schaffen wir es, andere Perspektiven einzunehmen?

Neben den Diskussionen möchten wir Input, Reflexion und Übungen zu Kommunikation, Umgang mit Konflikten und Möglichkeiten der Deeskalation anbieten.

Ziel: Weiterentwicklung der Idee der Selbstvertretung

Moderation/ Workshopleitung: Anke Kautz (Berlin) & Luise Turowski (Bielefeld)

3. Zeit, Ort & Anreise

Zeit: Montag, 26.04.2021 bis Mittwoch, 28.04.2021

Ort:
Begegnungsstätte des VJF e.V. am Kriemnitzer Weg,
Krimnitzer Weg 25
12527 Berlin

Anreise: mit der S-Bahn bis Grünau, danach in die Straßenbahn 68 Richtung Alt Schmöckwitz, Kriemnitzer Weg aussteigen, nach noch etwa 300 Meter laufen

4. Ablauf

Montag, 26.04.2021, Anreisetag

  • 16:00 Uhr: Eintreffen, Zimmer beziehen, Ankommen
  • 18:00 Uhr: Abendessen
  • 19:00 Uhr: Auftakt: Arbeitseinheit 1
  • 20:30 Uhr: Freizeit / ggf. Film

Dienstag, 27.04.2021, Arbeitstag

  • 08:00 Uhr: Frühstück
  • 09:00 Uhr: Arbeitseinheit 2
  • 12:00 Uhr: Mittagessen/ Mittagspause
  • 14:30 Uhr: Arbeitseinheit 3
  • 18:00 Uhr: Abendessen
  • 19:00 Uhr: Arbeitseinheit 4
  • 20:30 Uhr: Freizeit

Mittwoch, 28.04.2021

  • 08:00 Uhr: Frühstück, Zimmer räumen, Schlüssel abgeben
  • 09:00 Uhr: Arbeitseinheit 5 - Zusammenfassung, Ergebnisse, Rückmeldung usw.
  • 12:00 Uhr: Mittagessen, danach Abreise

5. Teilnahme & Kosten

Teilnahme: Der Workshop richtet sich an wohnungslose und ehemals wohnungslose Menschen und an Menschen in Wohnungsnot.

Kosten: Die Teilnahme am Workshop, Unterbringung und Verpflegung sind kostenlos. Kosten der An- und Abreise können erstattet werden. Dabei ist auf die Wahl eines kostengünstigen Verkehrsmittels zu achten.

Die Zahl der Teilnehmenden ist auf 16 Menschen beschränkt.

6. Corona-Pandemie

Alle Teilnehmenden sind gehalten, sich an die geltenden Regeln zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu halten: Mundschutz tragen, Mindestabstand einhalten, Händewaschen und Hygieneregeln einhalten.

Es ist möglich, dass aufgrund sich ändernder Regeln und Bestimmungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie die Veranstaltung kurzfristig abgesagt werden muss.

7. Anmeldung & Fragen

Hinweis: Dieser Workshop ist ausgebucht - es können nur noch Nachrückerplätze vergeben werden!
Anmeldung
: Bitte bis spätestens Freitag, 15.04.2021 an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Fragen: Für weitere Auskünfte steht Euch Stefan Schneider zur Verfügung +49 177 784 73 37

Liebe Grüße,

Stefan

Am Freitagabend 11. 9., am Tag der Wohnungslosen, kam es zu einer Kundgebung, die um 19h vor dem Roten Rathaus begann, um ca. 20h auf den Alexanderplatz wechselte und gegen 21.15h endete. Während ein Jahr zuvor etwa 25 Zuschauende kamen und auch Medien vor Ort waren, waren es diesmal an die 50 BesucherInnen, dafür aber wenig Presse. Das Bündnis "Berlinder Obdachlosenhilfe" hatte aufgerufen, vor Ort waren dann sowohl 3-4 Mieterbündnisse als auch 5-6 Obdachlosenhilfen wie z.b. die "Selbstvertretung Wohnungsloser Menschen", aber auch Gruppen aus Berlin und einige Schaulustige.

Es war ein Aufruf der "Berliner Obdachlosenhilfe": "Tausende Wohnungen stehen in unserer Stadt aus Spekulationsgründen leer. Gleichzeitig müssen Menschen auf der Straße schla-
fen. Das ist ein Skandal! Wir sagen: Wohnraum ist keine Ware! Wir fordern: Leerstand jetzt enteignen - Wohnungen für alle!" Am Nachmittag hatte es eine Kundgebung auf dem Richard-Wagner-Platz in Leipzig gegeben und am Vortag am Nachmittag auf dem Opernplatz in Hannover!

Viele Reden wurden gehalten, sowohl von Nicht-Betroffenen als auch von Betroffenen, die Reden kann man sich ansehen. Die Mischung aus organisierten, nicht-organisierten Betroffenen und anderweitig poltiisch aktiven ergab einen interessanten Austausch. Auf dem Alexanderplatz wurden die Bedürftigen noch mit kostenlosem Nudelgericht, Kaffee und Wasser versorgt.

https://www.youtube.com/channel/UCXmllD9z_V9duCz-2fEPi8w/videos

Da war die Aktivistin des "Leave-no-one-behind-no-where"-Bündnisses, die im Flücktlingsrat Berlin ist und die darauf hinwies: Es gibt derzeit ca. 40.000 Menschen in Sammelunterkünften mit/ohne Migrationshintergrund sowie einige tausend Obdachlose.
Michael vom "Armutsnetzwerk" und von der Selbstvertretung listete verschiedene Punkte auf. Wichtig war ihm der Hinweis, dass wegen der Pand. repressive Maßnahmen zunehmen würden: In München soll es wieder vermehrt geschehen, dass die Polizei Obdachlose über die Stadtgrenze hinaus fährt und aus Mittelstädten im Ruhrpott hört man, Obdachlosen würden Wegfahrt-Tickets geschenkt. Auch seien vermehrt jüngere Menschen betroffen. Falls es zu einem 2. Lockdown kommen sollte, fürchtete er, könnten die Angebote von Tagestreffs und Lebensmittelausgaben gefährdet sein, so dass Trinkwasserversorgung, Duschmöglichkeit und Lebensmittelversorgung gefährdet seien. In Berlin zahle die Stadt für manche Obdachlose Hostel-Zimmer mit bis zu 750,00 Euro im Monat - hier wäre die Frage, ob sich die Person dafür nicht eine eigene bescheidene Wohnung leisten könne, schließlich gäbe es in Hostels vielfach Gemeinschaftsküchen und -toiletten etc.
Eine Vertreterin des Bündnisses "Gemeinsam gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn" wies auf die Problematik von Zwangsräumungen hin, auf § 28 der Berlinder Landesverfassung, die jedem Menschen ein Recht auf eine Unterkunft gewährt - doch dann würde es in der Praxis hinauslaufen, dass derzeit ca. 40.000 Personen in Wohnheimen und Obdachlosenunterkünften untergebracht seinen, davon knapp 47% länger als ein Jahr. Manche WOLLEN NICHT in solchen Unterkünften untergebracht werden. Dazu gebe es die "Sofa-Hopper", die immer wieder von Wohnung zu Wohnung ziehen. Auch "Housing First" wurde genannt.(Sofa-Hopper und Hostel-Zimmer nutzen auch Berliner Studierende und sogar solche, die einen Job gefunden haben, in Hostels habe ich schon Junglehrer getroffen, die mit Sondervergünstigungen dort vorübergehend wohnten.)

https://mietenwahnsinn.info/demo2020/

Ein Redner erzählte von der "Neuen Heimat Mitte", wo bis zu 85 Wohnungen leer stünden, weil die Investoren Renditen von mehr als 20% erhofften. Er wies auf einen SPIEGEL-Artikel hin, der die Information publiziert hatte, in Berlin gebe es einen Leerstand von ca. einer Million Quadratmeter.
Die Selbstvertretung Wohnungsloser Menschen hatte gerade eine Tagung hinter sich und veröffentlichte ihre Erklärung. Sie wurde auf dem Alexanderplatz von Markus/Frankfurt laut vorgetragen:

"Für obdachlose/wohnungslose Menschen ist jeder Tag ein Tag der Wohnungslosigkeit. Am 11. September existiert in Deutschland seit Jahren der Tag der Wohnungslosen. Das Grundgesetz schützt die Unverletzlichkeit der Wohnung. Dieser Schutz ist Wohnungslosen/Obdachlosen verwehrt. Wenn dieser Schutz verloren geht ist auch die Würde verloren. Darauf wollen wir am Tag der Wohnungslosen/Obdachlosen hinweisen.

Wir fordern:

Schluss mit behelfsmäßigen Unterkünften
Schluss mit Zwangsgemeinschaften in den Massenunterkünften
Schaffung von grundgesetzlich geschützten Wohnungen für Alle
Gewährleistung der Hygiene und Abstandsregelungen.

Hinweise auf weiter Forderungen sind im 5 Punkteplan enthalten, die man auf der Homepage nachlesen kann."
Wer sind denn jene, die von den Investitionen und hohen Mieten profitieren, wer sind die Immobilienbesitzer (abgesehen von den Wohnungsgesellschaften)?

Die Soziologin Utta Seidenspinner hatte in ihrem Buch "Wohnwahnsinn: Warum Mieten immer teurer und Eigentum unbezahlbar wird" bereits recherchiert, wer aus Europa und Asien bzw. weltweit Immobilien in Berlin gekauft hat und kauft. Vielleicht sind es auch verschachtelte Strukturen, sodass Mieter gar nicht wissen, wer der wirkliche Besitzer ist. Der Tagesspiegel hatte dazu eine Recherche angeregt, die gewisse Einblicke in die weltweiten Hintergründe liefert:

https://interaktiv.tagesspiegel.de/wem-gehoert-berlin/

Als Beispiele dienen der buchladen "Kisch und Co" in der Oranienstraße oder die Kneipe "Syndicat", die vermutlich den Pears Brothers gehören.
Zu den bekannten Initiativen gehört KarlaPappel:

https://karlapappel.wordpress.com/

Der 94min Dokufilm von 2014 vom "Kollektiv Schwarzer Hahn" "Verdrängung hat viele Gesichter" ist auch empfehlenswert:
https://www.kino-zeit.de/film-kritiken-trailer-streaming/verdraengung-hat-viele-gesichter#lg=1&slide=0

Der Dokufilm "Push - Für das Grundrecht auf Wohnen" zeigt die Problematik international:
https://www.youtube.com/watch?v=6KB8AVB8zLE

Dass der Berliner Obdachlosenhilfe bei der Essensausgabe am Alexanderplatz von warmen Nudeln, Quark und Salat mit Kaffee und Wasser nach kurzer Zeit das Besteck ausgegangen war, war da nur das geringste Problem.

Erarbeitet bei der Klausur des Vorstandes der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen e.V. unterstützt durch Koordinierungstelle und Orgateam des Wohnungslosentreffens

20200910 vorstandsklausur

Für obdachlose/wohnungslose Menschen ist jeder Tag ein Tag der Wohnungslosigkeit.

Am 11. September existiert in Deutschland seit Jahren der Tag der Wohnungslosen.

Das Grundgesetz schützt die Unverletzlichkeit der Wohnung.

Dieser Schutz ist Wohnungslosen/Obdachlosen verwehrt!

Wenn dieser Schutz verloren geht ist auch die Würde verloren.

Darauf wollen wir am Tag der Wohnungslosen/Obdachlosen hinweisen.

Wir fordern:

  • Schluss mit behelfsmäßigen Unterkünften
  • Schluss mit Zwangsgemeinschaften in den Massenunterkünften
  • Schaffung von grundgesetzlich geschützten Wohnungen für Alle
  • Gewährleistung der Hygiene und Abstandsregelungen.

Hinweise auf weiter Forderungen sind im 5 Punkteplan enthalten

http://www.wohnungslosentreffen.de/inhalte-material.html

Ansprechpartner zu dieser Presseerklärung
Hanne-Lore Schuh: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Corinna Lenhart : Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Carsten Schwarzer : Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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With the help of the project ’Let's Talk About Homelessness: Learning as a Tool for Social Integration of Homeless People’ (Shortly: "HomelessTalk") we want to contribute to the social inclusion of homeless people and help them find their way out of homelessness, using learning as a tool. Society at large (through awareness-raising), homeless people and care organizations and individuals working with homeless people are the target groups of the project.

Our goals for the two-year project period (September 1, 2019 - February 28, 2022) are:

  • Exchange of good practices on the topics of involving homeless peers and social awareness-raising,
  • Creating a toolkit to organize awareness-raising activities, using experience from the field,
  • Creating an international art collection on the Internet

Collaboration will take place at the following locations and dates in the frame of 5 partner meetings, 4 short professional visits and 5 adult learning visits at the partners:

  • Slovakia - November 2019
  • Spain - February 2021
  • Hungary - April 2021
  • Germany - June/July 2021
  • Hungary - October 2021
  • dissemination period about these experiences on national level - Nov-Dec 2021

The cooperational project is supported by the strategic cooperation of the European Union Erasmus+ KA202 2019.

Participants in the international cooperation:

arrels logoArrels Fundació (Arrels Foundation) is a non-profit private organization for the attention of homeless people in Barcelona founded in 1987. Their users are people who are in a situation of chronic homelessness. Those people that because of their personal situation or social environment do not have enough skills for a real recuperation process. Their mission is: caring for people, raising social awareness, and fighting against the causes of poverty and social exclusion. Above their services they run a regular school program, develop communication campaigns, produce theatre projects and support movie premieres.
Contact: Juan

Logo Selbstvertretung 2019"Selbstvertretung wohnungsloser Menschen" (Self-representation of homeless people) is a project of the Stiftung Bethel (Bethel Foundation). It is a network of more than 70 homeless and formerly homeless people from the German-speaking area and with many connections of other regions of Europe (due to cooperation with the European network HOPE - HOmeless People in Europe). Their networking platform is committed to a better world, to overcome poverty, exclusion, abuse, deprivation of rights and homelessness, and to improve concrete situations in life: “everything changes when we change it!” Their seat is in Freistatt, Lower Saxony. They hold every summer a one-week long meeting in changing location in Germany, and other workshops and activities whole year long.

Contact: Stefan Schneider Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

German participants:

  • Dirk (Freistatt)(Peer)
  • Jürgen (Armutsnetzwerk)(Multiplicator)
  • Karsten (Mainz)(Peer)
  • Lucy (Edewecht)(Peer)
  • Michael (Berlin)
  • Olaf (Freistatt) (09/2019-03/2020)
  • Regina (Wien)(Multiplicator)
  • Stefan (Berlin)(Staff)

divadlo bez domova logoDivadlo bez domova’s (Theatre With No Home) main mission is to work with marginalized communities of citizens in an unconventional creative form using the means of theatre, performing arts, dance or singing. They combine the artistic with the social in order to help tear down stereotypes that marginalized communities face in the society. The organization was founded in 2005 in Bratislava. Its community of actors and actresses is made up of people without homes, physically disabled, people from socially underprivileged communities, social workers, theatre artists and anyone who is interested in their theatre, and they receive financial compensation for performing in our theatre plays. DBD organises the only international homeless theatre festival ‘ERROR’ for more than 13 years.
Contact: Patrick, Tomas

MenhelyAlapitvany logoThe project is coordinated by the Menhely Alapítvány (Shelter Foundation). Founded in 1989 in Budapest, the Foundation is an independent, secular organization that works to change the situation of homeless persons and families in Budapest, and also a member of the European Federation of National Organisations Working with the Homeless (FEANTSA). Menhely aims to help homeless persons with a wide range of social services. It also puts a special emphasis on social awareness-raising of mainstream society and also empowering people experiencing homelessness. It publishes the street paper ‘Fedél Nélkül’ (Without Roof) and organizes the social axareness-raising programs, called ‘First-Hand About Homelessness’. These programs include the Irregular Class Discussions for high school students, interactive theatre performances titled WITHOUT TITLE – homeless – adventure – game: interactive theatre play, EKH club and training for homeless experts by experience, City Walks, Living Library and Community Dinners.
Contact: Robert, Nora

Project Coordinator: Nora Badgi, Budapest (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)

2018 HassoDie Beisetzung von Hasso Diedrich aus Hannover, der am Freitag, den 06.03.2020 im Alter von 54 verstorben ist, wird am

Dienstag, den 11.08.2020 um 13:00 Uhr im Ruheforst Deister stattfinden.

Das teilt Georg Rinke, Geschäftsführer der Straßenzeitung Asphalt in Hannover, mit.

Eine Beschreibung der Anfahrt zum Ruheforst Deister ist hier zu finden: https://www.deister-ruheforst.de/anfahrt/

Von Hannover aus wird es einen Bustransport geben. Die Abfahrt des Busses ist um 12.15 Uhr an der Aral-Tankstelle in der Celler Str. Vom Bahnhof sind das ca. 5-10 Minuten zu Fuß.

Georg Rinke benötigt bis zum 31.07.2020 die Anzahl und Namen der teilnehmenden Personen, die von einer Sammelstelle in Hannover mitgenommen werden möchten. Anmeldungen per email bitte an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Hasso war seit vielen Jahren gelegentlicher Autor und regelmäßiger Verkäufer des Straßenmagazins Asphalt in Hannover. Er war bereits bei dem ersten Wohnungslosentreffen 2016 in Freistatt mit dabei und stand im Mittelpunkt der kurzen Dokumentation des NDRs über dieses Treffen.

https://www.youtube.com/watch?v=av68yuGS-io

Hasso gehört zu den Gründungsmitgliedern des Vereins Selbstvertretung wohnungsloser Menschen e.V.

 

Workshopzusammenfassung „Partizipation durch Selbstvertretung“ der Koordinierungsstelle der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen

(siehe auch hier: https://www.zbs-niedersachsen.de/dr-carola-reimann-hilfen-fuer-wohnungslose-werden-verstaerkt/)

Partizipation durch Selbstvertretung, so lautete das Motto des Workshops der Koordinierungsstelle der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen auf dem Fachtag „Die Würde von wohnungslosen Menschen“. Ziel und Aufgabe dieses Workshops war es, Erwartungen an und Ideen für eine gelingende Umsetzung von Partizipation zu sammeln. Schnell wurde klar, dass neben Thesen und Forde2020 Doku Workshop Partizipation1rungen auch eine Beschreibung der momentanen Situation nicht außen vor bleiben konnte.

Thematisiert wurde die gesellschaftliche Stigmatisierung ebenso wie die mitunter fehlende Bereitschaft der Fachkräfte der Sozialen Arbeit, Machtungleichgewichte zu hinterfragen und sich auf die Lebensweltexpertise von Betroffenen einzulassen. 
 
Bei der Frage nach den notwendigen Veränderungen zur Ermöglichung wirksamer Beteiligungsmöglichkeiten wurde herausgearbeitet, dass auf persönlicher wie auch institutioneller Ebene sowohl Hemmnisse identifiziert und abgebaut als auch Voraussetzungen geschaffen werden müssen. Einschätzungen und Problemlösungsstrategien von wohnungslosen Menschen bleiben noch zu oft bei Entscheidungs- und Planungsprozessen unberücksichtigt, obwohl hierdurch andere und innovative oder auch unorthodoxe (die tradierten Macht- und Hierarchieverhältnisse hinterfragende) Impulse eingebracht werden können. In dem Workshop und im Verlauf des Fachtags wurde sehr deutlich, dass (ehemals) wohnungslose Menschen selbstbewusst Anliegen vertreten und gemeinsame Lösungen für ihre eigenen Probleme finden. Und dies nicht nur im eigenen Interesse, denn drohende Wohnungslosigkeit ist als Folge der Mietenentwicklung und Priorisierung von Gewinnen vor Existenzsicherungen als Thema in der sogenannten Mitte der Gesellschaft angekommen.

Die Forderung nach mehr Partizipation in der Wohnungslosenhilfe beinhaltet die essentiellen Fragen, wie Koproduktion im Kontext sozialer Dienstleistungen gefördert wird und wie die Folgen einer gesamtwirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung (ungenügender sozialer Wohnungsbau und exponentiell steigende Mieten auf der einen Seite, prekäre Beschäftigungsverhältnisse und Arbeitsverdichtung auf der anderen Seite) nicht an den Symptomträgern (diejenigen, die als erste ihre Wohnungen verlieren) kuriert, sondern die Krankheitsursachen behoben werden können.

2020 Doku Workshop Partizipation2Wünschenswert wäre eine Abkehr von der Überzeugung, dass immer der Mensch ohne Wohnung die Ursachen für die Wohnungslosigkeit in sich trägt. Das mag in x Prozent zu treffen, es können aber auch nicht in der Person begründete Faktoren zu dem Verlust der Wohnung oder einer in finanzieller Sicht gescheiterten Existenz führen. Dieses in der Lebenswirklichkeit an der Basis gesammelte Wissen, das von dem Ringen mit vermeintlich unumgänglichen Gegebenheiten weiß und unmittelbar in Koproduktion mit Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern zu einem Hinarbeiten auf erträglichere Bedingungen führen könnte, wird bislang noch ungenügend aufgegriffen. Wohlfahrtsverbände und andere Sozialakteure würden sehr profitieren von dem Wissen, welches Expertinnen und Experten in eigener Sache einzubringen vermögen, so die selbstbewusste Botschaft aus dem Workshop.

Und sobald als gemeinsames Ziel Verbesserung der Verteilungspolitik und reale Verbesserung der Lebenswirklichkeit durch und im Hinblick auf Partizipation definiert ist, muss sich der kritische Blick von Sozialakteuren weg von der Fokussierung auf Mängel an armen oder wohnungslosen Menschen auf die Frage richten, ob nur bestimmte Menschen ein Recht auf Wohnen, auf Teilhabe, auf Definitionshoheiten haben.

Einige der Teilnehmenden berichteten von vereinzelten Projekten und Projektideen. Ziel ist es, ausgehend von diesem Workshop und weiteren Veranstaltungen die Konzeptideen und Projekte der aktiven Akteure zu begleiten, wesentliche Gelingensfaktoren des gemeinsamen Entwicklungsprozesses zusammenzutragen und somit zu einer Weiterentwicklung der Wohnungslosenhilfe beizutragen. 

2020 Doku Workshop Partizipation3Alles in allem, so ein Teilnehmer zusammenfassend, stellt Partizipation ein Gefüge von vier wesentlichen Faktoren dar: Glaube, Erfolg, Vertrauen und Spaß. 

Koordinierungsstelle der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen
Stiftung Bethel - Freistatt
Seminar- und Tagungshaus Wegwende
Deckertstr. 20
D - 27259 Freistatt
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Tel.: +49 (0)5448 – 88555

Kaufen sich Obdachlose immer nur Drogen? Ist Betteln einfacher als Arbeiten? Was ist die größte Herausforderung beim Leben ohne Wohnung?

1LIVE hat bei ehemaligen Obdachlosen dumm nachgefragt.

Ihr könnt die Sendung auf Youtube sehen (5 Minuten) und werdet bekannte Menschen - Jens und Hari (Freistätter Online Zeitung), Ilse (Köln), Micha (Michaelshofen) treffen!

Blickwinkel - Weitblick trifft auf […] Selbstvertretung Wohnungsloser Menschen – Treffen 18.02.20, Gemeinsames Treffen mit Aktiven von der Selbstvertretung wohnungsloser Menschen im Wendepunkt Salzstraße in Lüneburg.

Anwesend sind: Hasso, Hanne-Lore und Uwe von der Selbstvertretung und Walter*, Carla* und Alex* (Namen geändert) als weitere Gästinnen und Gäste, im späteren Verlauf kommt Stefan von der Selbstvertretung dazu.

1. Zusammenfassung: Situationsbeschreibung von Lüneburg im Zentrum

20200218 Weitblicker LueneburgLüneburg. Februar 2020. Im Februar haben sich Mitglieder der Selbstvertretung erstmals mit der Bildungsinitiative Weitblick Hannover e.V. für eine offene Fragerunde im Wohntreff Salzstraße in Lüneburg getroffen. Die Initiative, die sich für einen gerechten Zugang zu Bildung weltweit einsetzt, möchte mit der Selbstvertretung zusammenarbeiten und diese unterstützen. Dafür wollten sie sich ein genaueres Bild vom Verein sowie den Hintergründen von Wohnungslosigkeit machen, denn bislang lag ihr Fokus auf der Förderung von Projekten mit Kindern und Jugendlichen.

Die Gesprächsrunde hat nicht nur mit gesellschaftlichen Stigmata aufgeräumt, sondern sie hat auch dazu geführt, dass ein Missstand am Standort Lüneburg aufgedeckt wurde, der der Selbstvertretung bislang in diesem Ausmaß nicht bekannt war.

Lüneburg sei eine Hochburg für Suchtkranke. Darin sind sich die anwesenden Lüneburger*innen einig. Dies sei für das ungeschulte Auge nicht sichtbar, doch durchaus für jede*n Menschen, der schon einmal suchtkrank war, mehr als offensichtlich. Bei einem Spaziergang durch die Lüneburger Innenstadt seien überall Spritzen zu finden und jeder wisse an welcher Ecke er neue Drogen bekommen könne. Drogenpreise werden immer günstiger. Darüber berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland Ende 2019. Dem Zugrunde liegen Daten der Deutschen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht, die jährlich den sogenannten Reitox-Jahresbericht veröffentlichen. Das sehen auch die Lüneburger so. Das hänge alles mit der Konkurrenz der Substitutionstherapie zusammen.
Räumungen von Umschlagplätzen für illegale Drogen haben in der Vergangenheit wenig Veränderung gebracht, sondern nur Verlagerungen in andere Stadtgebiete. Das kann also nicht die Lösung sein.

Im Kampf gegen den illegalen Drogenkonsum gibt es seit den 1990er Jahren Methadonprogramme, die es auch in Lüneburg gibt in der Nähe des Hauptbahnhofs. Heroin und Methadon sind sich sehr ähnlich und machen beide hochgradig abhängig. Methadon ist jedoch durch die Suchtärzte für Abhängige auf legalem Wege zu bekommen. Der entscheidende Unterschied zum Heroin, die Betroffenen müssen die Substanz nicht selbst finanzieren. Der Entzug dauert jedoch wesentlich länger als von Heroin und der Kaltentzug von Methadon in Eigenregie führt häufig zum Tod.

Darüber hinaus kam es zu der Erkenntnis, dass die meisten Menschen, die sich in dieser Abhängigkeit befinden, bereits abgeschlossen haben mit ihrem Leben und für Angebote wie die Treffen und Aktionen der Selbstvertretung nicht mehr abgeholt oder angesprochen werden können. Das führt dazu, dass in Unterkünften wie der Herberge Lüneburg hochgradig abhängige und körperlich abgekämpfte Personen mit Menschen auf ein Zimmer gesteckt werden, die dadurch nicht eine ruhige Nacht erleben, da sich der Mitbewohner im Delirium eingenässt oder erbrochen hat.

Wir fordern längere Therapieangebote für Suchtkranke, die den Patienten*innen die Möglichkeit gibt nicht nur körperlich, sondern sich auch psychisch von der Abhängigkeit zu befreien. Wir fordern mehr Aufklärungsarbeit und Präventivprogramme für Jugendliche und Junge Erwachsene. Darüber hinaus müssen Treffpunkte ins Leben gerufen werden, die ein gesundes Umfeld für suchtfreie Wohnungslose schafft.

Die Arbeit der Selbstvertretung hat jedoch auch einigen Suchtkranken einen Ausweg geboten und ihnen mit der Arbeit im Verein eine neue intrinsisch motivierte Lebensaufgabe gegeben.

Alles in Allem wurden beim Treffen neue Kontakte geknüpft sowie Ideen generiert, wie Weitblick Hannover und die Selbstvertretung in Zukunft kooperieren könnten. Wir alle freuen uns auf die künftige Zusammenarbeit.

Text: Ellis Heimann

Quellen:

2. Suchterkrankung und Abhängigkeit in Lüneburg - das Gespräch

Nachfolgend ein Auszug aus dem rund dreistündigen (geglätteten) Interview. (Transkript auf Anfrage verfügbar.) Walter berichtet über seinen Alltag in der Herberge in Lüneburg. Er beschreibt die Lebenssituation vor Ort und spricht über die sperrliche „Einrichtung“ der Wohnungen.

Walter: Wie soll ich meine Ravioli kochen? Dann kam die Antwort, ja da können wir ja nichts für, dass die Junkies die Löffel zweckentfremden. Dort fehlen nicht nur Löffel sondern auch alles andere. Ich kenne auch keinen Junkie, der sich einen Schuss auf einer Gabel aufkocht. Oder in einer Füllkelle oder in einen Kochtopf. Das haben wir nämlich auch alles nicht. Und dann fühlen sich die Mitarbeiter*innen vor Ort richtig angegriffen. Und dann zeigen sie dir richtig ihre Meinung.
Uwe: Weil wir am falschen Platz geladen sind und das an der falschen Person auslassen und den Mund aufreißen. Diejenigen, die wir vor uns haben, die können meistens nichts dafür, dass es so ist. Die kriegen den ersten Sturm ab und dass die dann schonmal auf nein plädieren, das ist klar. Die Obrigkeit bleibt dadurch geschont. Zu uns kommen sie sowieso nicht. Wer zu uns will, muss sich telefonisch oder schriftlich anmelden. Und soweit kommst du eigentlich nicht. Und dass du heute bei einer Verantwortlichen warst, das war Zufall.
Walter: Das war Zufall, dass ich darein gekommen bin.
Stefan: So wie ihr das erzählt scheint es in Lüneburg ein riesiges Problem zu geben mit Heroin.
Alle: Au ja!
Hanne-Lore: Hier ist eine Suchthochburg.
Stefan: Und warum ist das so? Sind das die, die in Hamburg irgendwie vertrieben werden?
Hanne-Lore: Das kann schon sein.
Walter: Hier ist einmal ein riesiges Landeskrankenhaus und dann sind hier mehrere Therapiezentren. Außerdem bleiben hier zu viele Menschen aus anderen Städten hängen, wenn sie herkommen und ihre Therapie machen.
Hanne-Lore: Du musst mal morgens hier an den Bahnhof gehen zum Methadonprogramm. Das ist der Hammer.
Stefan: Genau das wäre ja jetzt die nächste Frage: Wir hatten ja damals als wir Straßenzeitung gemacht haben, hatten wir viele „Junkies“ und die waren alle irgendwie nicht glücklich den ganzen Tag der Kohle hinterherzulaufen für den Schuss oder sowas. Das hat ebenfalls damit zu tun, dass die Substanzen illegal ist. Die dann auch meist gestreckt sind, wenn sie gekauft werden. Da gab es dann immer so Versuche Räume einzurichten, in denen Abhängige sich in einem sauberen Umfeld den Schuss setzen können.
Hanne-Lore: Das gibt es hier auch am Bahnhof.
Walter: Das ist das allerletzte diese Substitution. Das ist das allerletzte. Da werden Menschen als Versuchskaninchen benutzt. Die kriegen dann so Pillen wie Subotex und dann kommen die hey jetzt probieren wir nochmal was anderes. Fragen Sie mal jemanden, der auf Methadon war. Es ist schwerer von Methadon wegzukommen als vom Heroin. Die machen da richtig Asche mit. Die reiben sich richtig die Hände. Das ist keine Hilfe. Das ist die Leute noch weiter heruntermachen. Und dann kommen sie mit dem Fuck-Argument. Ja die Beschaffungskriminalität hat nachgelassen. Nee hat sie auch nicht. Heroin ist so billig geworden. Das kriegst du überall hinterhergepfeffert.
Stefan: Heroin ist billiger geworden?
Alle im Chor: Ja!
Walter: Du kannst hier losgehen und kannst für einen Zehner an der Ecke schießen.
Stefan: Ist das so?
Walter: Ja aber Holla. Nicht nur Heroin, Kokain, Amphetamin. Weißt du wie das bei uns abläuft in der Herberge? Da kommt der Sozialarbeiter. Da liegt der Spiegel auf dem Tisch mit dem Amphetamin drauf. Dann nimmt der Sozialarbeiter ein Röhrchen [ahmt das schnief geräusch nach], zieht sich erst einmal ne Nase und sagt ey das ist aber geiler Stoff. Was kosten der? Und wir müssen ja mal was gegen dein Drogenproblem machen. Ich hab gedacht ich beiß in den Tisch. Das nennt sich dann Sozialarbeiter. Aber sowas mag man auch nicht erzählen, weil man die nicht angreifen will. Ich möchte diesen Mann nicht angreifen.
Stefan: Dann müssen ja die Preise in den letzten Jahren echt erheblich gesunken sein.
Uwe: Absolut. Das ist ein absoluter Spottpreis. Vorher hatte die Drogenlobby das Monopol. Und jetzt hat es Ratiopharm übernommen.
Stefan: Das verstehe ich nicht.
Uwe: Das sind billigere Preise.
Hanne-Lore: Ja
Uwe: Da kannst du zwar zu Apotheke gehen und zum Arzt.
Stefan: Und das ist dann Heroin-ähnlich?
Uwe: Ja ein Ersatz.
Ellis: Methadon ist ja die chemische Droge, der chemische Ersatz, die genutzt wird, um Leute von Heroin herunterzukriegen, der aber trotzdem hochgradig abhängig macht.
Uwe: Runterzukriegen. Aber du machst ihn methadonsüchtig. Das ist tausendmal schlimmer wie wenn du auf H bist. Richtig drauf. Dann brauchst du acht Tage bis du richtig runterkommst. Bist du auf Methadon. Die ersten vier bis sechs Wochen hast du gar keine Lust aus dem Bett zu gehen zum scheißen. Das ist ratiopharm. Das ist geduldet in Deutschland.
Walter: Wenn du Bock hast, musst du mal versuchen einen Beipackzettel von Methadon oder Polamidol zu kriegen. Das ist ein Beipackzettel. Der ist vier DinA4 Seiten.
Hanne-Lore: Das ist eine Katastrophe.
Walter: Davon sind drei DinA4 Seiten nur Nebenwirkungen. Dass das Zeug deinen Körper kaputt macht bis du nicht mehr kannst.
Hanne-Lore: Subotex zum Beispiel. Da drehen die Leute richtig durch. Das vertragen die wenigsten. Die meisten werden auch aggresiv. Aggressionen und was da abgeht ist unglaublich. Und für mich ist das einfach den Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben. Das ist totaler Scheidreck was da abläuft. Und du kommst nie runter von der Sucht. Du wirst schön gehalten.
Walter: Du kommst doch da nicht raus. Du musst jeden Tag wieder in die Szene rein, weil du dir ja deinen Schluck abholen musst. Und jeden Tag hast du wieder das Ganze mit den drogensüchtigen um dich. Und dann werden die Pillen verscherbelt. Ey brauchst du Subo? Kostet vier Euro. Damit wird dann die Kohle gemacht, damit man sich davon ein Bier kaufen kann. Dann werden die Pillen wieder illegal verschoben.
Stefan: Ich kenne das von früher, dass Leute, die früher auf Methadon waren auch mit Methadon gehandelt haben. Aber wenn sich das so verschoben hat, dass die Preise im Keller sind erstens und das habe ich verstanden. Ihr sagt also das ratiopharm das ist der Oberbegriff. Die Firma hat Stoffe auf den Markt gebracht, die sehr ähnlich sind.
Walter: Ja.
Hanne-Lore: Nicht nur Ratiofarm. Viele sind dann hinterhergezogen. Das ist ein Oberbegriff.
Stefan: Das heißt dann du gehst zum Arzt und sagst du hast starke Schmerzen, dann kriegst du das Zeugs?
Alle: Ja!
Walter: Dann wirst du überwiesen an den Arzt für Suchtkranken, der dafür zugelassen ist. Das ist hier Frau Dr. Schxxx.
Uwe: Das macht auch jeder Arzt.
Walter: Ne die schickt dich dahin.
Uwe: Bei dem andere Arzt kriege ich alles.
Hanne-Lore: Aber du bist Schmerzpatient. Du bist offiziell ein Schmerzpatient.
Stefan: Und wieso würdest du dir solche Tabletten reinpfeifen?
Uwe schnaubt.
Stefan: Nein du nicht mehr.
Uwe: Ich hab das früher auch gemacht. Ich kann dir hier noch die Narben zeigen vom letzten Mal ne Überdosis. Die Tabletten soll man eigentlich nehmen, aber ich hab früher gefixt. Und wie die auf den Markt kamen und dann habe ich mir die halt warm gemacht und beim zweiten Druck war ich weg. Ja so mit Herzstrom das hat nicht gereicht. Dann Spritze ins Herz. Und jetzt bin ich wieder da. So nach dem vierten Mal habe ich gesagt: Leute ich höre jetzt auf damit. Ich wollte mich nie umbringen, aber es ist passiert.
Stefan: Und die Leute, die das machen, wo du sagst sie sind in der Unterbringung, die machen das deswegen, weil die sich sozusagen [klopft auf Holz] weil die einfach nur noch das Interesse haben…
Uwe: Nur nur noch. Weg von allem Scheiß. Zuballern zuballern. Morgens schon zuballern.Zurauchen. Morgens ganz locker einen Joint rauchen oder ein Bier, aber morgen schon subotex rein.
Hanne-Lore: Das ist wie in einer Parallelwelt.
Uwe: Mittags um zwölf noch eine Rohybnol es geht ja auf den Abend zu. Das hat sich so umgestellt, dass geht aber immer noch um diese Machtmonopole, die Heroin und Kokain was auch alles so in dieser Welt rumläuft. Die wollten sich das auch nicht abfangen lassen von irgendwelchen Konzernen wie ratiopharm. Beide verdienen sie dran das sie das eine verbieten dann können wir da noch eine Markt hochhalten. Das ist nur eine Spielerei mit Suchtkranken. Sonst nichts. Geldverdienerei und Spielerei. Was mit dem Mensch passiert, das interessiert keine Sau. Es zwingt sie keiner dazu das zu nehmen.
Walter: Die meisten Menschen sehen es nicht. Wenn wir mal eben spazieren gehen. Wir können hier vorne anfangen, dann gehen wir beide mal spazieren, dann zeige ich ich dir das . Dann siehst du überall die Tablettenverpackungen, wenn du genauer hinguckst. Du guckst in eine Ecke, da liegen dann die Spritzen rum. Überall liegen die kleinen Klemmbeutel-Tütchen rum hier in ganz Lüneburg. Wir können mal eine Runde gehen. Ich habe mit meiner Tochter hier, die eine Arbeit gemacht hat darüber. Die ist hier auf einer Waldorf-Schule. Da haben sie gesagt das können sie nicht veröffentlichen das sei zu hart. Überall an den Schulhöfen haben wir spritzen gefunden. Hier die Rauschgiftspritze Klarmatplatz das ist direkt neben der Schule. Das kriegen die seit zehn Jahren nicht in den Griff diese Szene da zu verlagern.
Uwe: Ja wo sollen sie es denn hinverlagern?
Walter: Dann müssen sie Räumlichkeiten schaffen für sowas.
Stefan: Naja ich komme aus Berlin und du bist ja auch in Berlin da war es lange Zeit so, dass z.B. am Zoo die Szene, wenn die in die Spichernstraße verlagert wurde. Dann haben sie nach zwei Jahren rausgefunden oh da ist eine Szene, dann haben sie da Razzien gemacht. Dann sind sie wieder hochgewandert zur Turmstraße. Und dann ist da die Szene. Die waren nicht wegzukriegen. Kotti. Ständig. Verlagert sich mal zum Görlitzer Bahnhof. Also offenbar ist es nicht möglich diese Szene tatsächlich wegzukriegen.
Alle: Nein.
Uwe: In keiner Stadt. Nirgendwo. Du kannst sie kurzfristig verbannen, aber dann suchen sie sich den nächsten Park.
Hasso: Die kriegst du nicht weg. In Berlin können sie es trotz vieler Polizisten nicht trockenlegen.
Stefan: Ne können sie nicht. Und die Leute sind dann Süchtige, die dann obdachlos werden oder sind das obdachlose, die dann süchtig werden?
Alle: beides.
Stefan: Also ich glaube, wenn sich jemand zudröhnt, dann – das hast du ja auch beschrieben mit den Leuten die saufen –, dass du dann an die Leute nicht mehr rankommst. Und wenn du jetzt sagst, dass die sich mit Tabletten dichtmachen und nur so abschalten, dann würden die sich für einen Treffpunkt auch nicht mehr interessieren.
Uwe: Das Thema ist dann durch.
Ellis: Das sind dann die, die man in der Herberge trifft, die komplett aufgegeben haben die nicht mehr hochkommen.
Uwe: Die wollen auch gar nicht mehr.
Ellis: Ohne Hilfe kommen die da sowieso nicht mehr raus und sind meistens schon so tief drin, dass sie eigentlich nur noch „gehen“.
Walter: Als ich aufgehört habe mit Heroin, das ist dreißig Jahre her als ich mir meinen letzten Druck gemacht habe. Da musste ich mich von Uelzen in den Zug setzen nach Kiel fahren, denn in Kiel war ein Arzt, der dann ich komme gar nicht mehr auf den Namen der Tabletten das war ein Hustenmedikament ein Kodein Medikament. Da musste man 20 Tabletten auf einmal nehmen, damit der Affe weggeht. Und seitdem diese Substitution. Hier gehen kleine Kinder, die sind gerade mal 18 Jahre hin und sagen ich hab ein Problem und dann kriegen sie das Problem, weil dann gehen sie in die Substitution und dann werden sie erst einmal richtig zugedröhnt. Weil gibt’s ja jeden Tag und das umsonst. Und die Ärzte reiben sich dafür natürlich die Hände, weil du jeden Tag in Behandlung bist. Und das lassen die sich sehr gut bezahlen. Ich möchte nicht wissen was die Krankenkassen dafür bezahlen müssen was so eine Substitution kostet.
Stefan: Ich frag nochmal nach. Das sind Leute, die auf diesen Drogen sind. Waren die vorhe hier (im Treff) und haben gesagt ich halte es hier nicht mehr aus oder sind die hier erst gar nicht hergekommen?
Uwe/Walter: Teils teils.
Uwe: Einige waren hier. Andere haben es auch hier nicht geschafft. Einige haben es geschafft. So wie ich. Und ein Teil ist auch wieder abgesprungen und denen ist das hier schon zuviel, dass sie sehen die Leute wollen auch helfen, aber ihnen sind die Hände gebunden oder die Mittel gestrichen. Oder sie können auch nur sagen: Mehr können wir nicht machen. In der Herberge oder wir melden dich da an bei dem Vermieter, aber da können wir gleich schon sagen, die nächsten Zwei Jahre sieht das schlecht aus und ist nichts frei. Das ist unterschiedlich. Einigen hat es geholfen, aber dem Großteil nein.
Walter: Den größten Fehler, den sie machen in der Substituion ist, dass sie alle über einen Kamm scheren. Wenn du dahinkommst und sagst du hast ein Problem mit Heroin, dann verlangen sie von dir totale Abstinenz. Das heißt du darfst kein Bier mehr trinken du solltest am besten noch aufhören zu rauchen und wehe du rauchst mal einen Joint, wobei dein größtes Problem ja eigentlich das Heroin ist und die dich einfach in Ruhe lassen sollen. Jeder Mensch geht vielleicht irgendwann mal ein Bier trinken, deshalb ist er nicht gleich ein Alkoholkranker. Und genau den Fehler machen sie. Die ziehen alle über einen Kamm. Das kann nicht klappen. Nur solange wie die Kohle fließt und die Krankenkassen zahlen, solange wird sich da nichts ändern. Solange die Junkies nicht auf die Straße gehen und demonstrieren – was wir nie erleben werden – weil die zu schäbig zu kaputt sind, um überhaupt noch irgendwas dazu zu setzen. Die sind alle durch. Zu 99 % sind sie durch. Du kannst sie nicht ballen oder bündeln und sagen wir sind eine Schlagkraft. Ich bin genug durch Deutschland gereist. Ich war unter vielen Brücken, an Bahnhöfen, ich kenne mich aus. Versuch mal nur einen hochzukriegen. Nur einen. Das wäre deprimierend so fertig sind die Menschen die können nicht mehr die wollen nicht mehr. Zu oft belogen zu oft reingefallen den Rest haben sie sich dann selbst gegeben. Den Rest das wird dann nach vorne gespielt: Selbst Schuld.
Hasso: Dir Stefan empfehle ich nur mal in Hannover das meggi anzugucken oder den Nordstadttreff in Hainholz. Ich verkehre dort absolut nicht, weil dann landest du automatisch in dem Drogensuff, weil es kann nicht sein, an beiden Position dass für ca 120 Besucher*innen. Das ist schon recht viel. Von diesen Leuten sind die meisten wirklich total fertig. Wegen ihrem Alkohol ich trinke auch gerne mal ein Bier abends aber so nein. Aber diese beiden Treffs solltest du dir angucken dann weißt du darüber Bescheid.
Hanne-Lore: Das Problem ist bei Heroin. Bei seinem Hilferuf setzt er sich gleich einen Schuss. Diese Situation wirst du auch haben. Deswegen hab ich das immer so empfunden, ich weiß nicht ob ich damit richtig liege, dass man sie dann nimmt und weg. Erstmal Entzug. Richtig knallharter Entzug. Und dann muss aber ich hab damals einen Kaltentzug gemacht ich hab ein dreiviertel Jahr gebraucht bis ich wieder normal denken schreiben und lesen konnte. Das war alles weg nach dem Entzug. Ich wusste nicht mehr wie ich heiße. Ich wusste nicht mehr wie alt ich bin nichts. Ich habe kaltentzogen muss ich dazu sagen. Wirklich ohne alles und das war tödlich. Mein Hausarzt damals hatte das gefilmt mit einer Super 8 Kamera und hat mir das gezeigt wie ich dastand und mich schier umgebracht habe. Die Schmerzen. Das kann man nicht beschreiben. Das ist ein Höllentrip, den man da mitmacht. Aber anschließend das war das faszinierende. Als ich das erste Mal wieder aus der Haustür bin, bin ich wie von einem Magnet angezogen worden von der Szene. Direkt wurde ich daraufhin gezogen. Ich konnte gar nicht anders. Das war ein richtiger Automatismus. Selbst nach dieser Zeit und damals hat mir jemand auf die Schulter geklopft und hat gesagt gehst du mit mir einen Saufen und dann war eine Suchtverlagerung angesagt. Aber der hat mir aus der heutigen Sicht mein Leben gerettet. Die Sucht die über Heroin und Subotex und den ganzen Scheißdreck läuft, die kannst du nicht einfach drei Tage in der Klapsmühle runterkriegen. Das läuft nicht. Die Therapien sind ja deshalb damals so veranschlagt wurden, dass sie mindestens ein bis zwei Jahre gehen bis du überhaupt da draußen wieder zurechtfinden kannst und du hast ein Päckle zu tragen.
Uwe: Die Gelder wurden alle gestrichen. Absolut. Heute sagt man zu einer Langzeittherapie 12 Wochen. Die erste Langzeittherapie, die ich schon gemacht habe hat 18 Monate gedauert und hat auch nicht sehr viel gebracht für ein bisschen nehmen. Ich hab dann auch weitergemacht, aber ich leb noch hurra.
Ellis: Aber was waren für euch die entscheidenden Momente, die euer Leben verändert haben. Bei dir Uwe war es die Arbeit in der Selbstvertretung.
Uwe: Das war das A und O seit 2016. Hätte ich dieses Plakat nicht gesehen, würde ich heute nicht mehr leben. Ich sag immer Zufall, aber das ist kein Zufall. An diesem Tag habe ich die richtigen Menschen kennengelernt, die ich gebraucht habe, um jetzt hier zu sitzen. Die Menschen genau die am Bahnhof schon angefangen mit einem kleinen Penner. Da wurde dann gesagt es gibt dort keinen Alkohol. Und da dachte ich schon ich fahr wieder nach Hause, dann der andere mit seinem langen Bart: der erzählt nur quatsch, geh da mal hin und dann habe ich Doktor Schneider und den Rest gleich an einem Tisch kennengelernt. Und ich war direkt eingespannt. Es war interessant und seitdem bin ich dabei und es macht mir Spaß. Ich muss zwar dazu sagen, dass ich immernoch trinke in Maßen. Aber ohne das würde ich nicht mehr leben.


Leserbrief von Dieter Koschel (Lüneburg):

Sehr geehrte Damen und Herren!

Als Leiter der Einrichtung Herbergeplus in Lüneburg möchte ich mich zu dem von Ihnen veröffentlichten Beitrag – Weitblick trifft auf…Selbstvertretung wohnungsloser Menschen – und das diesbezügliche Interview vom 18.02.2020 äußern :

In der Herberge gibt es keine Sozialarbeiter, die so agieren, wie Herr W. das beschrieben hat. Die Behauptung, ein Sozialarbeiter würde in sein Zimmer kommen und dort eine Linie Koks ziehen, ist einfach absurd und falsch!

 Ich möchte richtigstellen, dass wir hier eine suchtakzeptierende Grundhaltung zu unseren Bewohnern praktizieren, schließe aber vehement aus, dass Mitarbeiter gemeinsam mit Bewohnern Drogen konsumieren.

Wir bemühen uns sehr , allen Wohnungslosen eine unterstützende und wertschätzende Arbeit entgegen zu bringen und bedauern, dass einzelne Menschen wie Herr W. das völlig anders erleben, so wie er es am Anfang des Interviews geschildert hat.

(Bezüglich der Beurteilung der Lüneburger Substitution habe ich auch eine abweichende Haltung , kann die Äußerungen im Interview aber so als „Walters“ persönliche Meinung belassen.)

Können Sie meine Mail als „Leserbrief“ so veröffentlichen oder welche Möglichkeit besteht sonst ?

Mit freundlichen Grüßen

Dieter Koschel
Leitung Fachbereich Wohnen und Unterkunftssicherung
Lebensraum Diakonie e.V.
HERBERGEplus.
Beim Benedikt 11a
21335 Lüneburg

Selbstvertretung wohnungsloser Menschen e.V.Logo Selbstvertretung 2020

  • Vereinsanschrift
    Selbstvertretung wohnungsloser Menschen e.V.
    Deckertstr. 20
    D - 27259 Freistatt

  • Koordinierungsstelle der Selbstvertretung (Modellprojekt)
    Deckertstr. 20
    D - 27259 Freistatt
    +49 5448 88555
    Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

  • Mitgliedsantrag
    als PDF-Datei: Formular.pdf
    als word-Datei: Formular_Mitgliedsantrag.doc

Vorstandsmitglieder

  • Carsten Schwarzer (Herzogsägmühle)
  • Corinna Lenhart (Pforzheim)
  • Hanne-Lore Schuh (Lüneburg)
  • Karsten Dunzweiler (Mainz)
  • Lutz Schmidt (Herzogsägmühle)
  • Regina Amer (Wien)
  • Uwe Eger (Lüneburg)

Regionalgruppen

  • Regionalgruppe Nord
    Koordinator*innen Michael (Berlin) Roderich (Berlin)
  • Regionalgruppe Mitte
    Koordinator*innen Ilse (Köln), Karsten (Mainz)
  • Regionalgruppe Süd
    Koordinator*innen Thomas (xxx), n.n. (Herzogsägmühle)

Mitglieder

  • laut Satzung nur Menschen, die wohnungslos, von Wohnungslosigkeit bedroht oder wohnungslos gewesen sind

Fördermitglieder

  •  Menschen und juristische Personen, die den Verein unterstützen möchten

§ 1 Name, Sitz, Geschäftsjahr

  1. Der Verein führt den Namen "Selbstvertretung wohnungsloser Menschen". Er soll in das Vereinsregister eingetragen werden und führt dann den Zusatz "e. V.";
  2. Der Verein hat seinen Sitz in Freistatt. Der Verein wurde am 09.10.2019 errichtet.
  3. Der Verein ist politisch, ethnisch und konfessionell neutral; er wendet sich gegen jegliche unmittelbare und mittelbare Diskriminierung aufgrund der Herkunft, Religion, Nationalität oder der sexuellen Identität oder einer Behinderung eines Menschen.

§ 2 Geschäftsjahr

  1. Das Geschäftsjahr des Vereins ist das Kalenderjahr.

§ 3 Zweck des Vereins

  1. Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige und mildtätige Zwecke im Sinne des Abschnitts „Steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung (AO).
  2. Zweck des Vereins ist die Förderung der Volks- und Berufsbildung (§ 52 Abs. 2 Nr. 7 AO) und die Förderung des Wohlfahrtswesens (§ 52 Abs. 2 Nr. 9 AO).
  3. Der Satzungszweck wird verwirklicht insbesondere durch
    a) die Förderung von Selbstorganisation, Selbstvertretung und Selbsthilfe wohnungsloser, von Wohnungslosigkeit bedrohter und ehemals wohnungsloser Menschen,
    b) die Förderung und Organisation von Versammlungen und Netzwerktreffen,
    c) Hilfe bei dem Aufbau von überregionalen, regionalen und thematischen Gruppen,
    d) Maßnahmen zur Fort- und Weiterbildung wohnungsloser, von Wohnungslosigkeit bedrohter und ehemals wohnungsloser Menschen,
    e) die Schaffung und Förderung politischer Wahrnehmungsfähigkeit, politischen Engagements und Verantwortungsbewusstseins,
    f) die Förderung von ehrenamtlichen Unterstützungsnetzwerken für wohnungslose, von Wohnungslosigkeit bedrohter und ehemals wohnungslose Menschen,
    g) Projekte zur Prävention und Überwindung von Armut, Ausgrenzung, Missbrauch, Entrechtung und Wohnungslosigkeit,
    h) die Verbesserung konkreter Lebenssituationen von wohnungslosen, ehemals wohnungslosen und von Wohnungslosigkeit bedrohten Menschen,
    i) Förderung des bürgerschaftlichen Engagements.

§ 4 Selbstlose Tätigkeit

  1. Der Verein ist selbstlos tätig; er verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke.

§ 5 Mittelverwendung

  1. Mittel des Vereins dürfen nur für die satzungsmäßigen Zwecke verwendet werden. Die Mitglieder erhalten keine Zuwendungen aus Mitteln des Vereins.

§ 6 Verbot von Begünstigungen

  1. Es darf keine Person durch Ausgaben, die dem Zweck des Vereins fremd sind, oder durch unverhältnismäßig hohe Vergütungen begünstigt werden.

§ 7 Erwerb der Mitgliedschaft/ der Fördermitgliedschaft

  1. Mitglied des Vereins kann jede natürliche Person werden, die wohnungslos, von Wohnungslosigkeit bedroht oder wohnungslos gewesen ist und sich für dieVerwirklichung der Ziele des Vereins einsetzt und dessen Satzung anerkennt. Über den schriftlichen Aufnahmeantrag entscheidet der Vorstand.
  2. Fördermitglied des Vereins kann jede natürliche oder juristische Person werden, die die Ziele des Vereins und dessen Satzung anerkennt. Über den schriftlichen Aufnahmeantrag entscheidet der Vorstand.

§ 8 Beendigung der Mitgliedschaft /Fördermitgliedschaft

  1. Die Mitgliedschaft bzw. Fördermitgliedschaft endet
    a) mit dem Tod des Mitglieds bzw. Fördermitglieds,
    b) durch freiwilligen Austritt,
    c) durch Streichung von der Mitgliederliste bzw. Fördermitgliederliste,
    d) durch Ausschluss aus dem Verein,
    e) durch Auflösung des Vereins.
  2. Der freiwillige Austritt erfolgt durch schriftliche Erklärung gegenüber einem Mitglied des Vorstands. Er ist nur zum Schluss eines Kalenderjahres unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von drei Monaten zulässig.
  3. Ein Mitglied bzw. Fördermitglied kann durch Beschluss des Vorstands von der Mitgliederliste bzw. Fördermitgliederliste gestrichen werden, wenn es trotz zweimaliger Mahnung mit der Zahlung des Beitrags im Rückstand ist. Die Streichung ist dem Mitglied bzw. dem Fördermitglied in Textform (auch per E-mail) mitzuteilen.
  4. Ein Mitglied bzw. Fördermitglied kann, wenn es gegen die Vereinsinteressen gröblich verstoßen hat, durch Beschluss der Mitgliederversammlung aus dem Verein ausgeschlossen werden. Vor der Beschlussfassung ist dem Mitglied bzw. Fördermitglied Gelegenheit zu geben, sich persönlich zu rechtfertigen. Eine etwaige schriftliche Stellungnahme der bzw. des Betroffenen ist in der Mitgliederversammlung zu verlesen.

§ 9 Mitgliedsbeiträge

  1. Von den Mitgliedern werden Beiträge erhoben.
  2. Die Höhe des Jahresbeitrages und dessen Fälligkeit werden von der Mitgliederversammlung bestimmt.

§ 10 Organe des Vereins

  1. Organe des Vereins sind:
    a) der Vorstand
    b) die Mitgliederversammlung
    c) die Koordinierendenversammlung

§ 11 Regionalgruppen

  1. Der Verein bildet Regionalgruppen.
  2. Die Mitglieder können sich einer Regionalgruppe zuordnen.
  3. Über die Anzahl und räumliche Zuordnung der Regionalgruppen entscheidet die Mitgliederversammlung.
  4. Jede Regionalgruppe wählt aus seiner Mitte eine/n Koordinator/in und eine Vertretung für die Dauer von zwei Jahren.
  5. Bei Beendigung der Mitgliedschaft im Verein endet auch das Amt als Koordinator/in.

§ 12 Der Vorstand

  1. Der Vorstand wird gebildet aus drei vorsitzenden Vorstandsmitgliedern sowie bis zu vier weiteren Vorstandsmitgliedern. Sie bilden den Vorstand gemäß § 26 BGB.
  2. Der Verein wird gerichtlich und außergerichtlich jeweils durch zwei Vorstandsmitglieder vertreten, von denen mindestens einer ein vorsitzendes Vorstandmitglied sein muss.
  3. Der Vorstand wählt aus seiner Mitte drei vorsitzende Vorstandsmitglieder.
  4. Der Vorstand kann nach § 30 BGB einen oder mehrere Geschäftsführer bestellen. Sein/ ihr Aufgabenbereich und der Umfang seiner/ihrer Vertretungsmacht werden bei der Bestellung festgelegt. Der/ die Geschäftsführer ist/ sind beratendes Mitglied im Vorstand.
  5. Der Vorstand kann beratende Mitglieder berufen. Diese haben kein Stimmrecht.
  6. Der Vorstand und der erweiterte Vorstand geben sich eine Geschäftsordnung, die von der Mitgliederversammlung zu bestätigen ist.
  7. Die Vorstandsmitglieder werden von der Mitgliederversammlung auf die Dauer von vier Jahren, vom Tage der Wahl an gerechnet, gewählt. Das Vorstandsmitglied bleibt jedoch bis zur nächsten Vorstandswahl im Amt.
  8. Bei Beendigung der Mitgliedschaft im Verein endet auch das Amt als Vorstand.
  9. Abweichend zu § 12 Abs. 3 werden die vorsitzenden Vorstandsmitglieder auf der Gründungsversammlung von den Gründungsmitgliedern gewählt.

§ 13 Beschlussfassung des Vorstands

  1. Der Vorstand fasst seine Beschlüsse im Allgemeinen in Vorstandssitzungen, die von einem der vorsitzenden Vorstandsmitglieder schriftlich oder telegrafisch unter Angabe der Tagesordnung einberufen werden. In jedem Fall ist eine Einberufungsfrist von einer Woche (7 Tagen) einzuhalten. Der Vorstand ist beschlussfähig, wenn mindestens vier Vorstandsmitglieder, darunter mindestens zwei vorsitzende Vorstandsmitglieder anwesend sind. Bei der Beschlussfassung entscheidet die Mehrheit der abgegebenen gültigen Stimmen.
  2. Die Vorstandssitzung leitet ein vorsitzendes Vorstandsmitglied . Die Beschlüsse des Vorstands sind zu Beweiszwecken zu protokollieren und vom Sitzungsleiter zu unterschreiben.
  3. Ein Vorstandsbeschluss kann auf schriftlichem Wege gefasst werden, wenn kein Vorstandsmitglied dem Umlaufverfahren widerspricht.
  4. Vorstandssitzungen sind grundsätzlich für alle Vereinsmitglieder und Fördermitglieder öffentlich, die Ergebnisse der Vorstandssitzungen sind allen Mitgliedern und Fördermitgliedern bekannt zu machen.

§ 14 Die Mitgliederversammlung

  1. In der Mitgliederversammlung hat jedes anwesende Mitglied Stimmrecht sowie aktives und passives Wahlrecht.
  2. Fördermitglieder sind auf der Mitgliederversammlung anzuhören, sie haben kein aktives und kein passives Wahlrecht.
  3. Die Mitgliederversammlung ist insbesondere für folgende Angelegenheiten zuständig:
    a) Entgegennahme des Jahresberichtes des Vorstandes.
    b) Entgegennahme der Berichte von Regional- und thematischen Arbeitsgruppen sowie aus Gremien.
    c) Entlastung des Vorstandes.
    d) Festsetzung der Höhe und der Fälligkeit des Jahresbeitrages.
    e) Genehmigung des Haushaltsplanes.
    f) Wahl und Abberufung der Mitglieder des Vorstandes.
    g) Beschlussfassung über Schwerpunkte und wichtige Vorhaben des Vereins.
    h) Beschlussfassung über die Änderung der Satzung und über die Auflösung des Vereins.

§ 15 Die Einberufung der Mitgliederversammlung

  1. Mindestens einmal im Jahr soll die ordentliche Mitgliederversammlung stattfinden.
  2. Der Vorstand ist gehalten, Zeit und Ort der Mitgliederversammlung so zu wählen, dass möglichst viele Mitglieder an der Versammlung teilnehmen können, z.B. am Rande von ohnehin stattfindenden Tagungen oder Versammlungen. Darüber hinaus ist der Vorstand gehalten, die Mitglieder in geeigneter Weise bei der Anreise zur Mitgliederversammlung zu unterstützen.
  3. Sie wird vom Vorstand unter Einhaltung einer Frist von vier Wochen durch gewöhnlichen Brief oder elektronische Post (E-Mail) unter Angabe der Tagesordnung einberufen. Die Frist beginnt mit dem auf die Absendung der Einladung folgenden Werktages. Das Einladungsschreiben gilt als dem Mitglied zugegangen, wenn es an die letzte vom Mitglied dem Verein schriftlich bekannt gegebene Adresse gerichtet ist.

§ 16 Die Beschlussfassung der Mitgliederversammlung

  1. Die Mitgliederversammlung wird von einem Vorstandsmitglied geleitet, es sei denn, die Mitgliederversammlung beschließt etwas Anderes.
  2. Über die Mitgliederversammlung ist ein Protokoll zu fertigen. Für das Protokoll ist der Vorstand zuständig, es sei denn, die Mitgliederversammlung beschließt etwas Anderes.
  3. Die Art der Abstimmung bestimmt die Mitgliederversammlung. Die Abstimmung muss geheim durchgeführt werden, wenn ein Drittel der bei der Abstimmung anwesenden stimmberechtigten Mitglieder dies beantragt. Personenwahlen finden grundsätzlich geheim statt.
  4. Die Mitgliederversammlung ist öffentlich, es sei denn, die Mitgliederversammlung beschließt etwas Anderes.
  5. Jede ordnungsgemäß einberufene Mitgliederversammlung ist beschlussfähig, wenn mindestens 20 Mitglieder oder 50% der Mitglieder anwesend sind. Bei Beschlussunfähigkeit ist der Vorstand verpflichtet, innerhalb von 12 Wochen eine zweite Mitgliederversammlung mit der gleichen Tagesordnung einzuberufen; diese ist ohne Rücksicht auf die Zahl der erschienenen Mitglieder beschlussfähig. Hierauf hat der Vorstand in der Einladung hinzuweisen.
  6. Die Mitgliederversammlung fasst Beschlüsse im Allgemeinen mit einfacher Mehrheit der abgegebenen gültigen Stimmen; Stimmenthaltungen bleiben dabei außer Betracht. Zur Änderung der Satzung (einschließlich des Vereinszweckes) ist jedoch eine Mehrheit von drei Viertel der abgegebenen gültigen Stimmen, zur Auflösung des Vereins eine solche von vier Fünftel erforderlich.
  7. Für die Wahlen gilt Folgendes: Hat im ersten Wahlgang kein Kandidat bzw. keine Kandidatin die Mehrheit der abgegebenen gültigen Stimmen erreicht, findet eine Stichwahl zwischen den Kandidaten statt, welche die beiden höchsten Stimmzahlen erreicht haben.
  8. Über die Beschlüsse der Mitgliederversammlung ist ein Protokoll aufzunehmen, das vom jeweiligen Versammlungsleiter und dem Protokollführer zu unterzeichnen ist. Es soll folgende Feststellungen enthalten: Ort und Zeit der Versammlung, die Person des Versammlungsleiters und des Protokollführers, die Zahl der erschienenen Mitglieder, die Tagesordnung, die einzelnen Abstimmungsergebnisse und die Art der Abstimmung. Bei Satzungsänderungen ist die zu ändernde Bestimmung anzugeben.

§ 17 Nachträgliche Anträge zur Tagesordnung

  1. Jedes Mitglied kann beantragen, dass weitere Angelegenheiten nachträglich auf die Tagesordnung gesetzt werden. Über die Anträge auf Ergänzung der Tagesordnung beschließt die Mitgliederversammlung.
  2. Satzungsänderungen, die Auflösung des Vereins sowie die Wahl und Abberufung von Vorstandsmitgliedern können nur beschlossen werden, wenn die Anträge den Mitgliedern mit der Tagesordnung angekündigt worden sind.

§ 18 Außerordentliche Mitgliederversammlungen

  1. Der Vorstand kann jederzeit eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen. Diese muss einberufen werden, wenn das Interesse des Vereins es erfordert oder wenn die Einberufung von einem Drittel aller Mitglieder schriftlich unter Angabe des Zwecks und der Gründe vom Vorstand verlangt wird.

§ 19 Die Koordinierendenversammlung

  1. Die Koordinierendenversammlung berät den Vorstand. Tagesordnungspunkte für die Mitgliederversammlung, die auf der Koordinierendenversammlung beschlossen wurden, sind vom Vorstand auf die Tagesordnung der Mitgliederversammlung zu setzen.
  2. Die Koordinierendenversammlung besteht aus den Koordinatoren/innen und stellvertretenden Koordinatoren/innen der Regionalgruppen.
  3. Die Koordinierendenversammlung beschließt mit einfacher Mehrheit.
  4. Die Koordinierendenversammlung kann beratende Mitglieder berufen. Diese haben kein Stimmrecht.
  5. Bei Koordinierendenversammlungen ist der Vorstand anwesenheitsberechtigt. Dieser hat kein Stimmrecht.
  6. Die Koordinierendenversammlung soll mindestens einmal jährlich im Vorfeld der Mitgliederversammlung stattfinden.
  7. Sie wird vom Vorstand unter Einhaltung einer Frist von vier Wochen durch gewöhnlichen Brief oder elektronische Post (E-Mail) unter Angabe der Tagesordnung einberufen. Die Frist beginnt mit dem auf die Absendung der Einladung folgenden Werktages. Das Einladungsschreiben gilt als dem Mitglied zugegangen, wenn es an die letzte vom Mitglied dem Verein schriftlich bekannt gegebene Adresse gerichtet ist.

§ 20 Auflösung des Vereins und Anfallberechtigung

  1. Die Auflösung des Vereins kann nur in einer Mitgliederversammlung mit einer Stimmenmehrheit von vier Fünfteln beschlossen werden. Sofern die Mitgliederversammlung nichts anderes beschließt, sind zwei Vorstandsmitglieder gem. § 26 BGB gemeinsam vertretungsberechtigte Liquidatoren. Die vorstehenden Vorschriften gelten entsprechend für den Fall, dass der Verein aus einem anderen Grund aufgelöst wird oder seine Rechtsfähigkeit verliert.
  2. Bei Auflösung des Vereins oder bei Wegfall steuerbegünstigter Zwecke fällt das Vermögen des Vereins an die Stiftung Bethel, die es unmittelbar und ausschließlich für gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche Zwecke zu verwenden hat.

§ 21 Salvatorische Klausel

  1. Sollten einzelne Bestimmungen dieser Satzung unwirksam oder undurchführbar sein oder nach Beschluss der Satzung unwirksam oder undurchführbar werden, bleibt davon die Wirksamkeit dieser Satzung im Übrigen unberührt.

Die vorstehende Satzung wurde auf der weiteren Gründungsversammlung am 05.02.2020 in Freistatt errichtet.

Uwe Eger, Karsten Dunzweiler, Carsten Schwarzer, Ilse Kramer, Roberto Furgol, Jürgen Schneider, Regina Amer, Lutz Schmidt, Hanne-Lore Schuh und weitere Gründungsmitglieder des Vereins

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